Schlaglichter

Hundefutter gegen Pfandflaschen

Ein Hund sitzt am 31.10.2008 in der Treptow-Arena in Berlin vor einer Packung Hundefutter mit der Aufschrift "Happy Dog".
Ein Hund vor einer Packung Hundefutter mit der Aufschrift "Happy Dog". © picture alliance / dpa / Alina Novopashina
Von Isabella Kolar · 25.10.2014
Ein türkischer Erfinder hat einen Leergutautomaten gebaut, der Hundefutter gegen Pfandflaschen auswirft. Leeres in Sinnvolles verwandeln? Da würde uns noch so einiges einfallen...
Beste Freunde: Was ist die schwarze Null im Vergleich zu den Straßenhunden in Istanbul. Eine Wirtschaft im Abwind braucht Ideen, Innovationen. Und die kommen nicht, wenn man gebannt wie ein Karnickel, pardon, ein Köter, auf die schwarze Null im deutschen Haushalt starrt, die es zu halten gilt.
Züge fahrn nicht? Flugzeuge fliegen nicht? Pah, dann trampen wir eben nach Istanbul. Dort leben mehr als 150.000 herrenlose Hunde, die auf Spenden und Abfälle angewiesen sind, um zu überleben. Und der geniale türkische Erfinder Engin Girgin hat jetzt einen Leergutautomaten erfunden, der Hundefutter auswirft, sobald man ihn mit einer Pfandflasche aus Plastik füttert. In Istanbul sollen die ersten dieser tierlieben Recycling-Boxen bereits in Betrieb sein.
Da tut sich doch ein Meer an Erweiterungsmöglichkeiten nicht nur am Bosporus auf, Neuland würde unser aller Mutti dazu sagen. Oben etwas Leeres oder Dummes reinwerfen und unten etwas Sinnvolles rauskommen lassen. Eine Floskelbox mit Gummibärchen-Auswurf zum Beispiel: ist der Mund erst mal recht voll, dann quatscht sich's gar nicht mehr so doll. Oder etwas haptischer für Mutti: oben NSA-Handy rein, unten iPhone mit gefrorener Eizellen-App wieder raus. Oder: Wladimir Putin, Baschar al-Assad, IS-Chef al-Baghdadi und Genossen oben rein und unten zu machen. Ganz doll festhalten und ordentlich drücken. Mindestens eine Viertelstunde. Dann vorsichtig öffnen und Hundefutter langsam entweichen lassen.
Aktion "Ich möchte einen Hund berühren"
Die Istanbuler Hunde sind clever und genügsam und nehmen, was sie kriegen können. Auch unter Inkaufnahme von Darmverschlingungen. Der Automat, gesponsert von Deutschland, Frankreich und der neuen EU-Kommission mit jeweils 50 Milliarden, würde auch Berlin, Paris und Brüssel erobern und Thüringen mit links.
Kombiniert man den hundefreundlichen Leergutautomaten mit der dieswöchigen malaysischen Aktion "I want to touch a dog", "Ich möchte einen Hund berühren", könnte der IS nicht nur in Kobane wirkungsvoll in die Flucht geschlagen werden. Die mögen nämlich keine Hunde. Hunderte von Hundefreunden haben sich am Rande der Hauptstadt Kuala Lumpur zusammengefunden, um demonstrativ Vierbeiner zu streicheln. Das erregte den Zorn islamischer Glaubenswächter, weil Hunde unter Muslimen als unrein gelten. Ermittlungen wurden aufgenommen. Gegen die Hunde, haha. Aber solange der Automat in den blühenden Landschaften herumsteht und Leckerli ausspuckt, was soll's. Denn wie wusste doch schon Ex-Bundeskanzler Kohl: Entscheidend ist, was unten, pardon, hinten rauskommt. An Leckerli und Biografie. Da pfeifen wir doch auf Justitia.