Schauspielerin Maria Dragus

Knallharte Schlägerin und brave Pfarrerstochter

Die Schauspielerin Maria Dragus bei der Berlinale 2017 im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur.
Schauspielerin Maria Dragus präsentiert "Tiger Girl" auf der 67. Berlinale. © Audi
Moderation: Katrin Heise · 15.02.2017
Mit der Rolle der gehorsamen Pfarrerstochter im Kinofilm "Das weiße Band" wurde Schauspielerin Maria Dragus bekannt, erhielt mit 15 Jahren den Deutschen Filmpreis. Jetzt teilt sie in dem Berlinale-Film "Tiger Girl" Schläge aus. Wir sprechen mit der jungen Ausnahmeschauspielerin.
Mit der Rolle der gehorsamen Pfarrerstochter, die in Michael Hanekes "Das weiße Band" auf das strenge Elternhaus mit ihrer eigenen Brutalität reagiert, ist Maria Dragus einem breiten Publikum bekannt geworden.
Als gerade einmal 15-Jährige wurde die gebürtige Rumänin dafür 2010 mit dem deutschen Filmpreis ausgezeichnet. Seitdem hat Maria Dragus in zahlreichen Kino- und Fernsehproduktionen mitgespielt. Die ausgebildete Tänzerin, die zweisprachig aufgewachsen ist, hat zuletzt auch auf Rumänisch gedreht und war mit "Baccalaureat" auf dem Filmfestival in Cannes zu Gast.
Auf der Berlinale präsentiert die Nachwuchsschauspielerin nun "Tiger Girl", in dem sie in der Rolle der angepassten Vanilla das süße Leben hinter der bürgerlichen Ordnung kennenlernt – und schließlich mehr und mehr Gefallen daran findet, mit Baseballschläger und Faust die Straßen Berlins unsicher zu machen. Wie Maria Dragus sich in die Rolle der Schlägerin eingefunden hat, hat sie "Im Gespräch" erzählt.
"Für mich war das auch sehr schwierig, die Gewalt darzustellen, weil ich mich oft gefragt habe, wieso tue ich dem jetzt diese Sache an. Es war ein toller Prozess, weil ich aus dem Tanz komme und weil es sehr körperlich war. Und diese ganzen Choreografien zu erarbeiten hat wahnsinnig viel Spaß gemacht, weil man ins Studio geht und dann physisch etwas macht und den ganzen Tag arbeitet und ackert und am Ende des Tages hat man ein Resultat nämlich eine Choreografie."

"Ich habe sehr viele Geschichten zu erzählen"

Ihre Disziplin hat sie schon früh an der Tanzschule trainiert. Aufgewachsen ist sie in einer deutsch-rumänischen Künstlerfamilie, in der sie eine sehr anregende Kindheit erlebt hat.
"Inspirierende Menschen um sich herum zu haben, ständig Musik im Haus, auch mal sehr dramatische Auseinandersetzungen zwischen den Menschen, das mag ich sehr gerne. Also ich habe sehr viele Geschichten zu erzählen, es bereichert mich unglaublich. Also ich mag es, in Geschichten abzutauchen, sei es auf der Bühne, sei es in der Oper, sei es im Film. Das fand ich immer ganz toll und das hat mich dazu angespornt, auch spielen zu wollen."
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