Sachsens Wappen

Balkenschild und Rautenkranz

Das Wappen von Sachsen auf der grün-weißen Landesfahne
Das Wappen von Sachsen auf der grün-weißen Landesfahne © dpa / picture alliance / Arno Burgi
Von Claus-Stephan Rehfeld · 08.08.2016
Mal kam ein Hermelinmantel dazu, mal ein Ordensband, mal zwei Löwen: Das Landeswappen der Sachsen hat eine lange Geschichte mit vielen Änderungen.
Es war am 13. November 1918, da fiel der berühmte Satz. "Da solln se ihrn Dregg alleene machen!", sagte König Friedrich August III. zu seinem Sachsenvolk und zeigte auch dem Land den Rücken. Im Zorn verabschiedete er sich ins Exil − nicht ganz freiwillig. Die Novemberrevolution beendete 1918 die 800-jährige Regentenzeit der Wettiner in Sachsen.
Die Republik wurde ausgerufen, dann der Freistaat und das kleine Staatswappen vereinfacht. Krone, Löwen, Ordensband und Devise wurden getilgt, es blieb der neun mal von Schwarz und Gold geteilte Sachsenschild mit Rautenkranz. Das große Staatswappen gab es nun nicht mehr.
Das sächsische Landeswappen hat eine lange Geschichte. Die Zeiten änderten sich, das Wappen auch.

Schwarz und Gold seit 800 Jahren

Am Anfang waren die Askanier, ein altes deutsches Hochadelsgeschlecht. Anno 1180 fiel dem Askanier Bernhard III. das Terrrain an der unteren Elbe um Lauenburg zu. Er erhielt die Würde eines Herzogs von Sachsen. Als Familienwappen führte der neue Herzog den Ballenstedter schwarz-goldenen Balkenschild ein. 80 Jahre später legten die Askanier einen Blätterzweig darüber. Im Laufe der Jahre wurde daraus der heutige Rautenkranz.
Durch Kauf, Heiraten und Waffengänge vergrößerten die Herrscher den Landesbesitz, durch Kriege gingen beträchtliche Teile verloren. Nachdem sich Sachsen auf Napoleons Seite geschlagen hatte, setzte Friedrich August I. anno 1806 die Königskrone auf das alte Wappen. Nach der Niederlage mit Napoleon wurde das königlich-sächsische Wappen wieder geändert. Mal kam ein Hermelinmantel dazu, mal entfiel er; mal tauchte ein Ordensband auf, mal tauchten zwei Löwen auf. Mal wurde auf dem Wappen die Devise ausgegeben "PROVIDENTIAE MEMOR" (Der Vorsehung eingedenk), mal wurde die Vorhersehung getilgt – die Erfahrung war schließlich stärker.

"Freistaat" wie in der Weimarer Republik

Eine offizielle Hymne haben die Sachsen nicht, aber ein Wappen. Im "Gesetz über das Wappen des Freistaates Sachsen" vom 18. November 1991 regelte der Freistatt die Gestaltung und Verwendung des historisch gewachsenen Landeswappens. Die Bezeichnung Freistaat übernahm das Land aus der Zeit der Weimarer Republik.
Das neue Landeswappen zeigt den alten Sachsenschild mit fünf schwarzen Balken auf goldenem Grund und einem darüber gelegten grünen Rautenkranz. Es geht auf das Königreich Sachsen zurück und steht für sächsische Identität. Vielleicht riefen deshalb die Sachsen nach der Wende gerne nach ihrem "König Kurt".
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