Romantik

Hören, fühlen, achten

Gelbe Ahornblätter leuchten am 06.12.2014 durch das flache Licht der Wintersonne im Fischerort Greetsiel.
Gelbe Ahornblätter leuchten am 06.12.2014 durch das flache Licht der Wintersonne im Fischerort Greetsiel. © picture-alliance / dpa / Ingo Wagner
Von Olga Hochweis · 06.11.2016
Je krisenhafter die Welt draußen, desto größer scheint proportional dazu der Bedarf nach Romantik im privaten Bereich. Und der beschränkt sich nicht nur auf intime Rendezvous. Romantischer Kerzenschein sorgt auch an Abendbrottischen mit Kind und Kegel für lichtere Stimmung. Etwas mehr Romantik im Alltag kann nicht schaden - egal, ob mit oder ohne Kuschelrock.
Zu Unrecht reduzieren wir heutzutage die Romantik auf Rührseligkeit und Kitsch. Es ist ein langer Weg, den der Begriff zurückgelegt hat zum reduzierten Synonym für sentimentale Gefühle. Seine etymologischen Anfänge liegen in der "lingua romana", der "romanischen" Sprache, aus der sich im Französischen das Wort "Roman" entwickelte - die bevorzugte Gattung in der Romantik.
Ende des 18. Jahrhunderts entstand der kulturgeschichtliche Epochenbegriff. Die "Romanze" war darin keine kurze Liebesbeziehung, sondern eine Literaturgattung. Und auch die kleinen Formen - das Gedicht oder das Lied- hatten darin ihren Platz. Individualität und freies Schöpfertum prägten das Selbstverständnis des romantischen Künstlers. Seine Kreativität speiste sich aus der Beschäftigung mit der Natur und der Hinwendung zum eigenen Inneren, der Seele.
Die Romantiker suchten nach eigenen Formen und fanden sie nicht mehr in der Antike und klassischen Vorbildern, sondern in der eigenen Kultur und Geschichte. Ein berühmtes Beispiel dafür ist die Sammlung von Volksliedtexten, die Clemens Brentano und Achim von Arnim bis 1808 unter dem Titel "Des Knaben Wunderhorn" veröffentlichten: Lieder über die Liebe, über den Krieg, über die Kinder - Themen, die auch uns heute noch beschäftigen. Und in Form von Songs und Liedern besonders nahekommen. In vielfacher Hinsicht bleibt die Romantik zeitlos aktuell.

Musikalische Histörchen

AUFLÖSUNG: Ringo Starr, Schlagzeuger der Beatles, war immer der Clown der Band und als Sänger bestenfalls geduldet. Die Aufnahmen zu seinem ersten Soloalbum begannen im Oktober 1969 und die Liste der Songs könnte auch dem American Songbook entnommen worden sein. Er wollte seinen Eltern eine Freude machen und hatte nur Songs gewählt, die diese in ihrer Jugend geliebt haben. Sein Produzent George Martin suchte für jeden Song einem eigenen Arrangeur und so ist das Album "Sentimental Journey" musikalisch eine Reise durch die Soundwelten der 30er und 40er Jahre. Neben Quincy Jones war nur ein anderer Beatles, Paul McCartney, mit von der Partie. Lennon und Harrison blieben außen vor. Den orchestralen Background lieferte George Martin mit seinem Orchester. Veröffentlicht wurde "Sentimental Journey" zwei Wochen vor der offiziellen Auflösung der Beatles. In den britischen Albumcharts kletterte es bis auf Platz sieben. Der Nachfolger, das quasi Countryalbum "Beaucoups of Blues" kam im September 1970 auf den Markt, erreichte aber nicht die Verkaufszahlen des Debüts.

Rätsel

Welche vier Duos hören Sie da? Wir suchen die Interpreten des Jazz-Standards "A fine Romance". Sie hörten vier verschiedene Interpretationen von unterschiedlichen Duo-Partnern - und zwar zusammen gewürfelt. Es ist also gleich nach acht Interpreten gefragt! Die Duo-Partner befinden sich schon in der richtigen Reihenfolge, jetzt gilt es nur noch, diese zu identifizieren.

AUFLÖSUNG:
1. Ella Fitzgerald & Louis Armstrong
2. Dave Brubeck Quartett (mit Paul Desmond)
3. Dorothy Kirsten & Frank Sinatra
4. Ginger Rogers & Fred Astaire

Brillant oder Bullshit!? Das Wochenchaos

Von Christian Rabhansl

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