Robert Mugabe wird 93

"Zu feiern gibt es da wenig"

Ein Straßenschild mit dem Namen von Simbabwes Präsident Robert Mugabe liegt auf dem Boden in der Hauptstadt Harare. Dort war es nach einer Großkundgebung der Opposition zu schweren Unruhen gekommen.
Nach Unruhen im August 2016 liegt ein Straßenschild mit dem Namen von Simbabwes Präsident Robert Mugabe auf dem Boden in der Hauptstadt Harare. © AFP
Helmut Asche im Gespräch mit Korbinian Frenzel · 21.02.2017
Chinesisches Geld und Geschäfte mit westlichen Firmen halten Simbabwes Diktator Robert Mugabe an der Macht. Viel könne der Westen nicht tun, meint Afrikaexperte Helmut Asche. Aber wenigstens dafür sorgen, dass westliche Firmen nicht ohne Sanktionen davonkämen.
Simbabwes Diktator Robert Mugabe wird am Dienstag 93 und lässt sich feiern - angeblich mit einer 93 Kilogramm schweren Torte.
"Zu feiern gibt es da wenig", sagt der Afrikaexperte Helmut Asche, Honorarprofessor an der Universität Mainz und Gründungsdirektor des Deutschen Evaluierungsinstituts der Entwicklungszusammenarbeit in Bonn. "Robert Mugabe ist einer der brutalsten und zugleich wirtschaftlich inkompetentesten Machthaber in Afrika."

Kontinuierlicher Niedergang seit vielen Jahren

Während viele afrikanische Staaten in den letzten 15 Jahren eine positive Entwicklung durchlaufen hätten, sieht Asche Simbabwe unter Mugabe in einem kontinuierlichen Niedergang: "Ich erinnere mich noch ziemlich genau, als ich das erste Mal in den 1980er-Jahren in Harare, in der Hauptstadt war, wunderbare Jacaranda-Alleen, ein modernes Stadtzentrum, wie es das damals in Afrika noch nicht so häufig gab, eine hochentwickelte Landwirtschaft und ziemlich viel Industrie für damalige Verhältnisse. Und im Grunde geht es seither bergab."
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Robert Mugabe, langjähriger Präsident Simbabwes (2013) (Bild: picture alliance / dpa)© picture alliance / dpa
Das Regime lebe von "gekaufter Loyalität" - und auf chinesischer Unterstützung. "Simbabwe ist eines der – ganz, wie Sie wollen – guten oder sehr schlechten Beispiele für die chinesisch-afrikanische Zusammenarbeit. Sie stützen ihn halt ohne Ansehen des politischen Systems seit vielen Jahren. Aber es gibt halt auch immer westliche Firmen, die nach wie vor ganz gute Geschäfte mit ihm machen."

Wer Geschäfte mit Mugabe macht, sollte Sanktionen fürchten müssen

Möglichkeiten für den Westen, die Entwicklung in Simbabwes zu beeinflussen, sieht Asche kaum. Insofern müssten afrikanische Staaten, vor allem Südafrika, ihren Einfluss geltend machen. "Das können wir gegebenenfalls von außen unterstützen und dafür sorgen, dass es nicht auch noch westliche Firmen gibt, die weiter mit ihm Geschäfte machen, ohne bei uns irgendwelche Sanktionen fürchten zu müssen." (uko)
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