Richard Strauss' Oboen-Konzert

"Handgelenksübung eines alten Mannes…"

Der Oboist Albrecht Mayer
Der Oboist Albrecht Mayer © Holger Kettner
Moderation: Ulrike Timm · 29.03.2015
Das Oboenkonzert von Richard Strauss entstand 1945 und es gilt als das schwierigste seiner Gattung. Albrecht Mayer, Oboist der Berliner Philharmoniker, erläutert die Schwierigkeiten und die Schönheiten dieses Werkes.
Das Oboenkonzert von Richard Strauss entstand 1945, wohl auf Anregung des amerikanischen Soldaten John de Lancie. Es gilt als das schwierigste seiner Gattung, bisweilen fällt gar das Wort "mörderisch" – tatsächlich haben einige Interpreten die Aufführung nicht gut überstanden. Albrecht Mayer, weltweit gefeierter Solist und Oboist der Berliner Philharmoniker, erläutert im Gespräch mit Ulrike Timm die Schwierigkeiten und die Schönheiten dieses wie aus der Zeit gefallenen Werkes und erzählt auch von den physischen Anforderungen des Oboenspiels.
Was versteht man unter Permanentatmung und wie stellt man das an? Welches Instrument schwebte Strauss, der so unendlich viel von Instrumentation und Klangfarben verstand, für sein Oboenkonzert vor, und warum liegen eine Wiener und eine französische Oboe klanglich so weit auseinander "wie Blockflöte und Klarinette"?
Faszination an der unendlichen Melodie und Freude an der Burleske
Richard Strauss nannte sein Oboenkonzert lediglich eine "Handgelenksübung"; das Werk prägt ein mozartischer Geist ebenso wie die Faszination an der unendlichen Melodie und die Freude an der Burleske, all das zusammen ergibt eine ungewöhnliche Mixtur.
Die Sendung stellt verschiedene Aufnahmen einander gegenüber, unternimmt aber auch "Ausflüge", um den ästhetischen Kontext zu verdeutlichen - zu Mozart, zum Till Eulenspiegel und in die kurz zuvor entstandenen Metamorphosen, deren depressiver Charakter dem Oboenkonzert so entgegengesetzt ist, und wo es dennoch Anregungen findet.
Zu hören sind CD- wie Live-Aufnahmen aus über 65 Jahren mit den Interpreten Albrecht Mayer, Leon Goossens, John de Lancie, Heinz Holliger, Alex Klein, Katharina Arfken, Martin Gabriel und Manfred Clement.
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