Richard Strauss‘ "Ariadne auf Naxos"

Vom Wunder der Verwandlung

Der Komponist (u.a. "Der Rosenkavalier") und Dirigent Richard Strauss im Jahr 1888 als Student. Er wurde am 11. Juni 1864 in München geboren und ist am 8. September 1949 in Garmisch-Partenkirchen gestorben. +++(c) dpa - Report+++
Der Komponist und Dirigent Richard Strauss im Jahr 1888 als Student © picture-alliance / dpa
Moderation: Albert Gier  · 19.10.2014
Opernlibrettisten sind gemeinhin keine Leute, denen die Nachwelt große Kränze flicht – aber mindestens zwei Ausnahmen gibt es doch: Lorenzo da Ponte, den genialen Vorarbeiter dreier großer Mozart-Opern, und Hugo von Hofmannsthal, der sich als Literat höchsten Ranges dennoch nicht zu schade für diese Art "Gebrauchskunst" war und dem dabei im Zusammenwirken mit Richard Strauss einige großartige Würfe gelangen, die auch schon als pure Wortkunst Vergnügen bereiten.
Einer davon ist die "Ariadne auf Naxos", eine Geschichte der Verzauberungen und Verwandlungen und des Sich-Näherkommens zwischen Lebenssphären, die sich sonst oft ziemlich fremd bleiben wie die der sogenannten "ernsten" und "unterhaltenden" Künste.
In der Hofmannsthal-Strauss-Oper geraten sie sogar in ganz handgreifliche Berührung miteinander – auf der gleichen Bühne und innerhalb der gleichen Handlung; was nicht nur ein artistischer Einfall der beiden Autoren war, sondern auch mit der komplizierten Entstehungsgeschichte des Stücks zu tun hat. Albert Gier, Romanist und Spezialist für die Geschichte und die Feinheiten operntheatralischer Texte, kann viel darüber erzählen – und trotzdem bleibt genügend Raum für einige der besten Aufnahmen des zauberhaften Stücks.