Revolte gegen die Herrscherinnen vom Hügel

28.07.2009
Die Mitglieder des Fördervereins "Gesellschaft der Freunde von Bayreuth" haben auf einer Versammlung scharfe Kritik an den beiden Geschäftsführerinnen der Bayreuther Festspiele geübt. Auslöser war die Rede des Schriftstellers Daniel Kehlmann in Salzburg, in der er sich gegen das sogenannte Regietheater wandte, in dem die literarischen Vorlagen missachtet würden.
Festspiel-Leiterin Katharina Wagner hat die Kritik des österreichischen Schriftstellers Daniel Kehlmann am Regietheater zurückgewiesen. Sie halte schon den Begriff des Regietheaters für problematisch: "Das ist eine Definition, die sozusagen heute für alles gilt, was auf der Bühne ist, und sozusagen nicht ganz den konservativen Geschmack befriedigt", sagte Katharina Wagner im Deutschlandradio Kultur.

Auf der Mitgliederversammlung des Fördervereins ging die Debatte jedoch weiter. "Es ist heftig diskutiert worden - sehr heftig", sagt Jürgen Liebing, der für Deutschlandradio Kultur von den Wagner-Festspielen berichtet. Einige Mitglieder unterstützten Kehlmanns Kritik. Katharina Wagner und Eva Wagner-Pasquier dagegen hätten "von modernen Interpretationen gesprochen und die verteidigt".

Kritik gab es auch an der Inszenierung der "Meistersinger" von Katharina Wagner, die in diesem Jahr wieder zur Aufführung kommt. Die Vereinsmitglieder, "die immer älter werden", hätten mit diesem Stil ihre Schwierigkeiten, so Liebing. Nach der Vorstellung hatte es Buh-Rufe gegeben.

Sie können das vollständige Gespräch mit Frank McCourt mindestens bis zum 28.12.2009 in unserem Audio-on-Demand-Angebot als MP3-Audio hören.
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