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50 Jahre Osterfestspiele Salzburg
Von Karajan bis Thielemann

Ursprünglich hatte er hochkarätige Wagneraufführungen neben Bayreuth im Visier, als Herbert von Karajan 1967 die Salzburger Osterfestspiele ins Leben rief. Hier wollte der Maestro mit seiner Familie, den Berliner Philharmonikern, residieren und dem Orchester damit auch die Gelegenheit geben, sein sinfonisches Repertoire auf Opern auszuweiten.

Von Kirsten Liese | 16.05.2017
    Vor dem Geburtshaus Herbert von Karajans in der Salzburger Altstadt steht im Vorgarten eine Bronzestatue des Dirigenten
    Gründete seine eigenen Festspiele in Salzburg: der Dirigent Herbert von Karajan (dpa-zentralbild)
    Bei den größeren Festspielen im Sommer kamen die Berliner sonst traditionell nur als Konzertorchester in die Mozartstadt. Nach dem Ausscheiden des Gründers Karajan, der die Wagner-Opern auch selbst inszenierte, bescherte Claudio Abbado der Festspielgeschichte weitere erfolgreiche Jahre, bis Sir Simon Rattle als neuer Chefdirigent der Berliner das Ruder übernahm; er konnte mit weniger populären Opern wie Brittens "Peter Grimes" weder das Festspielpublikum für sich einnehmen noch die österreichische Wirtschaft als finanziellen Partner für das Orchester gewinnen.
    Das Festival geriet in eine Krise, die damit endete, dass die Berliner Philharmoniker 2013 nach Baden-Baden abwanderten. Seither leitet Christian Thielemann mit großem Zuspruch das traditionsreiche Festival. In der diesjährigen Jubiläumsausgabe zum 50-jährigen Bestehen ehrten Thielemann und der neue Festspielintendant Peter Ruzicka den Gründer Karajan mit einer Produktion der "Walküre" in Günther Schneider-Siemssens Bühnenbildern von 1967. Als Gäste konzertierten in der Festausgabe erstmals die Wiener Philharmoniker, und auch die Berliner kehrten für ein Konzert an die Salzach zurück.