Reisen zu den Ursprüngen der Menschheit (12)

Welchen Stellenwert hat Asien für die Menschheitsentwicklung?

Kurator Friedemann Schrenk betrachtet am 08.10.2015 im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt (Hessen) einen 70 000 - 53 000 Jahre alten Schädel eines "Homo neanderthalensis". Das Fossil wurde im Juli 1961 in einer Kalksteinhöhle am Wadi Amud (Israel) gefunden.
Friedemann Schrenk betrachtet im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt einen 70.000 bis 53.000 Jahre alten Schädel eines "Homo neanderthalensis". © picture alliance / dpa / Arne Dedert
Michael Stang im Gespräch mit Christopher Ricke  · 12.08.2016
Der Java Mensch ist ein Frühmensch, über den man nicht so viel weiß. Gefunden wurden seine Knochen am Ufer des Soloflusses der Insel Java. Für den Journalisten Michael Stang ist die Entdeckung am Ende des vorletzten Jahrhunderts eine unglaubliche Geschichte.
Während Charles Darwin die Wiege der Menschheit in Afrika vermutete, war der deutsche Zoologe Ernst Haeckel davon überzeugt, dass es als Bindeglied zwischen den Menschenaffen und den Menschen sogenannte Affenmenschen gegeben haben muss, die in einem heute untergegangenen Kontinent "Lemurien" gelebt haben sollen. Diese Geschichte hat den jungen holländischen Arzt Eugene Dubois so fasziniert, dass er sich nach Java versetzen ließ.
In seinem Buch "Die Frühzeit des Menschen" beschreibt der Paläoanthropologe Friedemann Schrenk, "Dubois" Vorgehensweise wie folgt:
"Besessen von seiner Idee, begann er an einer Stelle in Java zu graben, die nach heutigen Vorstellungen als völlig aussichtslos gelten würde. Er grub in einem Gebiet, wo im Umkreis von Tausenden von Kilometern noch nie zuvor auch nur die kleinste Andeutung von Resten eines Urmenschen gefunden wurde – und er grub auf den Zentimeter genau an der richtigen Stelle."

Wie und wo hat sich die Menschheit entwickelt, wer waren unsere Vorfahren und wie haben sie gelebt? Diesen Fragen sindwir nach in unserer Sommerreihe "Reisen zu den Ursprüngen der Menschheit" nachgegangen.

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