Reihe in Studio 9

Reisen zu den Ursprüngen der Menschheit

Kurator Friedemann Schrenk betrachtet am 08.10.2015 im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt (Hessen) einen 70 000 - 53 000 Jahre alten Schädel eines "Homo neanderthalensis". Das Fossil wurde im Juli 1961 in einer Kalksteinhöhle am Wadi Amud (Israel) gefunden.
Friedemann Schrenk betrachtet im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt einen 70.000 bis 53.000 Jahre alten Schädel eines "Homo neanderthalensis". © picture alliance / dpa / Arne Dedert
07.08.2016
Wie und wo hat sich die Menschheit entwickelt, wer waren unsere Vorfahren und wie haben sie gelebt? - Diesen Fragen gehen wir nach in unserer Sommerreihe "Reisen zu den Ursprüngen der Menschheit".
Namhafte Prähistoriker wie Hermann Parzinger, Friedemann Schrenk, Nicholas Conard oder Johannes Krause rekonstruieren die Urzeit Europas und diskutieren über die Herkunft des Menschen. In Reportagen, Gesprächen und Features berichten unsere Korrespondenten von ihren Reisen zu Orten, die von den Ursprüngen der Menschheit zeugen. Dazu gehören die "Rising-Star-Höhle" bei Johannesburg, der Fundort von "Lucy" in Äthiopien und die Funde des "Homo erectus" auf Java am Ufer des Solo-Flusses.
Zum Auftakt der Reihe am 8. August ist der Prähistoriker und Archäologe Hermann Parzinger zu Gast. Die Flucht- und Wanderungsbewegungen unserer Erde sind laut Parzinger dynamische Prozesse, die bis heute weltweit für Transformationen sorgen.
Vor 8000 Jahren wanderte der Homo sapiens über Anatolien und Südosteuropa nach Zentraleuropa ein, gewissermaßen auf einer "jungsteinzeitlichen Balkanroute".
Friedemann Schrenk, Professor an der Goethe-Universität und Leiter der Sektion Paläoanthropologie des Senckenberg Forschungsinstituts schildert am 10. August, was sich seit seinem spektakulären Fund des bezahnten Unterkiefers eines 2,4 Millionen Jahre alten Hominiden in der Forschung getan hat. Im Mittelpunkt seiner Arbeit steht die Frage, wie der moderne Mensch entstanden ist und wie seine Lebensumstände und Lebensräume aussahen.
Das Bild unserer Herkunft ist kompliziert – die Sommerreihe "Reisen zu den Ursprüngen der Menschheit" vermittelt informative Einblicke, ab 8. August 2016 im Programm von Deutschlandradio Kultur.

Montag, 8. August 2016

Der Stammbaum des Menschen hat noch Lücken
Auftaktgespräch mit Prof. Dr. Hermann Parzinger, Präsident der Stiftung Preußischer Kulturbesitz
Alle lieben Lucy
Beitrag von Linda Staude
Dienstag, 9. August 2016
Die Höhle von Manot
Beitrag von Peter Kapern
Mittwoch, 10. August 2016
Wer war der "Homo rudolfensis"?
Interview mit Prof. Dr. Friedemann Schrenk, Leiter der Sektion Paläoanthropologie des Senckenberg Forschungsinstituts

Die Höhle Atapuerca bei Burgos in Nordspanien
Schatzsuche unter grünen Wiesen

Die Speere von Schöningen
Ausgrabungen in Niedersachsen
Donnerstag, 11. August 2016

Kunstwerke aus der Steinzeit
Interview mit Prof. Nicholas Conard , Universität Tübingen, Institut für Ur- und Frühgeschichte und Archäologie des Mittelalters

Alter Mann mit Biss
Der Unterkiefer des "Homo Heidelbergensis"
Freitag, 12. August 2016
"Zum Großteil stammen unsere Gene aus Afrika"
Interview mit Prof. Dr. Johannes Krause, Max-Planck-Institut für Menschheitsgeschichte

Welchen Stellenwert hat Asien für die Menschheitsentwicklung?
Ein Gespräch mit dem Wissenschaftsjournalisten Michael Stang