Neue Reihe: App-Trends 2014

Junge Branche geht app

Eine Frau hält in Berlin ein iPhone 6 Plus mit verschiedenen Apps in ihrer Hand.
Welche Apps waren 2014 angesagt? © picture alliance / dpa / Christoph Schmidt
Von Jana Wuttke · 22.12.2014
Sie sind längst in unserem Alltag angekommen: Application Software, kurz Apps. In diesem Jahr sind schon über 2,5 Millionen auf dem Markt. Welche Trends es 2014 gab, erklärt unsere Reihe "Auf und Apps".
Dienstag, 23.12.2014, 8:40 Uhr
Künstler-Apps: Der Künstler Stan Douglan hat mit dem National Film Board of Canada die kostenlose App "Circa 1948" entwickelt - die App erzählt die Geschichte der Zeit zwischen Kriegsende Kaltem Krieg.
Mittwoch, 24.12.2014, 6:05 Uhr
Köstlich App-gekocht? Koch-Apps als kleine Küchenhelfer - neben Apps mit komplexen Gerichten gibt es auch äußerst banale Kochtipps. Lust am Kochen schüren sie nicht, meint unser Autor Holger Hettinger.
Samstag, 27.12.2014, 8:40 Uhr
Große Fische im App-Store: Unter den Messenger-Apps ist "WhatsApp" ein Download-Renner. Wie sicher ist aber das Versenden von Nachrichten über solche Apps? Kann man verschlüsselten Apps vertrauen?
Montag, 29.12.2014, 8:14 Uhr
Mit der App zum Sixpack: "Sport machen" ist ein beliebter Vorsatz für das neue Jahr. Wie kann der innere Schweinehund überwunden werden? Etwa mit einer Sport-App?
Dienstag, 30.12.2014, 7:13 Uhr
Die Maus-App: Welche Apps werden explizit für Kinder angeboten und wie sinnvoll sind sie?
Mittwoch, 31.12.2014, 7:08 Uhr
Spiele-Apps: Spiele für Smartphones gibt es mittlerweile wie Sand am Meer - unser Autor Marcus Richter stellt drei Spiele-Apps vor.
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Auf und App: Entwicklungen einer jungen Branche und die Apptrends des Jahres
Sie sind längst in unserem Alltag und auf unseren Smartphones angekommen. Mittlerweile lädt mich gefühlt jede Website dazu ein, eine entsprechende App herunterzuladen. Doch auch wenn der ganz große Hype vorbei ist, differenziert sich die Branche formal und inhaltlich immer mehr aus.
Die Debatte um Apps und Privatsphäre wurde durch die anhaltenden Geheimdienst-Enthüllungen neu befeuert. Die Tatsache, dass eine Vielzahl Anwendungen verdeckt "nach Hause telefonieren", wird von Nutzern nicht mehr nur achselzuckend hingenommen. Messenger-Apps mit Verschlüsselung gehören zu den großen Gewinnern bei den Downloads in diesem Jahr und setzen auch die Entwickler unter Druck, Anwendungen zu konzipieren, die auf das Bedürfnis nach mehr Privatsphäre reagieren.
"There's an app for that!" – Wie hat sich die App-Nutzung in den letzten Jahren entwickelt?
Die Nutzer experimentieren insgesamt weniger und legen sich auf bestimmte Apps fest. Damit ist der Kuchen weitgehend verteilt. Die Lieblings-Apps der Smartphone-Nutzer in Deutschland heißen Facebook (inklusive WhatsApp und Instagram) und Google (Youtube, Maps, Suche). Das Ergebnis bedeutet nicht, dass die Apps an Popularität verlieren. Im Gegenteil: Der Großteil der privaten Internet-Nutzung findet inzwischen in mobilen Apps statt und der Anteil steigt weiter. Große Player "entbündeln" daher ihre Angebote und teilen sie in viele einzelne spezialisierte Apps auf. Der Nutzer bleibt gleichzeitig den großen Unternehmen treu, ohne es oftmals zu merken.
Gleichzeitig entwickeln sich die App-Formate weiter: Apps sind mehr als nur Servicedienste oder ein lustiges Spielchen zur Überbrückung von Wartezeit – längst gibt es Kunstformen, die ganz bewusst mit der Interaktivität und der intuitiven Steuerung spielen. Das Genre der "Kunst App" ist zwar noch relativ unergründet und bringt kleine erstaunliche Bild- und Tonwelten auf das mobile Endgerät.
Bewusstseinswandel: Messenger Apps mit Verschlüsselung boomen
Facebook kaufte im Februar WhatsApp für 13 Milliarden Euro. Im Hintergrund vereinen sich damit mehr Daten von noch mehr Nutzern an einer Stelle. Spätestens in der derzeitigen Geheimdienst-Ära sollte klar sein, dass das gefährlich sein kann. Deshalb war die Fusion der beiden Datengiganten für viele Nutzer ein Anlass, Alternativen zu installieren. Threema - die App des Schweizer Startups verspricht eine so genannte Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, sodass NSA und Co., aber auch sie selbst nicht mitlesen können und wurde damit 2014 die meistgekaufte App im Apple Store. Dass Nutzer sogar bereit sind, für die Privatheit ihrer Kommunikation zu zahlen, ist eine neue Entwicklung. Und dass Whatsapp mit einer Verschlüsselung im November nachlegte, unterstreicht das noch.
Mehr als eine Dating-App – Die "Tinderisierung" im App-Store
Kennenlern- und Flirt-Apps wie Tinder, Grinder oder Lovoo sind populär wie nie zuvor. Komplexe Filter-Algorithmen gleichen eine umfangreiche Reihe von Parametern ab: Haarfarbe und Körpergröße, Ernährungsgewohnheiten, sexuelle Vorlieben, Lieblingsfilme, -bücher und -musik, Ausbildung, Jahreseinkommen. Sie versprechen das perfekte Match. Und ordnen Paarungswillige nach einem regelrechtes Supermarktprinzip an. Ein Grund für den beachtlichen Erfolg von Tinder beruht auch auf dem simplen "Ja oder Nein"-Wischgestenprinzip. Das haben auch andere Startups erkannt. Das "Tinder für..." ist nahezu alles. Klamotten, Schuhe, Musik, Haustiere. Das Tinder-Prinzip wird für praktisch jede Art von App eingesetzt, die Nutzern eine Entscheidung abverlangt.
Hören Sie in unserer Reihe "Auf und Apps – App-Trends 2014" in unserer Sendung Studio 9, welche Apps nützlich sind und welche der Unterhaltung dienen.
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