Regierungsberaterin befürchtet massenhafte Altersarmut

24.04.2008
Die Soziologin und Regierungsberaterin Barbara Riedmüller, hat die Wiedereinführung einer Mindestrente gefordert. Diese Sicherung innerhalb des gesetzlichen Rentensystems habe sich in der deutschen Nachkriegszeit als Schutz vor Altersarmut bewährt, sagte Riedmüller.
Wenn heute nach 35 Jahren Berufstätigkeit die gesetzliche Rente nicht ausreiche und alte Menschen zusätzlich staatliche Hilfe beziehen müssten, sei das "ein Aus für das Ansehen der gesetzlichen Rente", sagte Riedmüller, die Mitglied im Sozialbeirat der Bundesregierung ist, im Deutschlandradio Kultur.

Zwar sei die Altersarmut im Moment noch kein Massenphänomen, aber mit der Abwehr dieses Themas in der jetzigen Debatte "kann nicht zugedeckt werden, dass wir sie gerade aufbauen", sagte die Professorin an der Freien Universität Berlin. Sozialpolitik müsse nachhaltig sein und für künftige Zeiten vorsorgen.

In 15 bis 20 Jahren drohe in Deutschland massenhaft Altersarmut. Durch die Veränderungen der deutschen Einheit wachse in Ostdeutschland "eine ganze Kohorte" in die Armut hinein. Aber auch im Westen seien viele Menschen durch Arbeitslosigkeit, rückläufiges Lohnniveau und Anwachsen des Niedriglohnsektors davon bedroht.

Das vollständige Interview mit Barbara Riedmüller können Sie mindestens bis zum 24. September 2008 in unserem Audio-on-demand-Angebot nachhören. ( MP3-Audio )