Referendum

Schotten stimmen gegen die Unabhängigkeit

Wie hier in Aderdeen waren viele schottische Bürger in der Nacht damit beschäftigt, die Stimmen des Referendums auszuzählen.
Wie hier in Aderdeen waren viele schottische Bürger in der Nacht damit beschäftigt, die Stimmen des Referendums auszuzählen. © afp / Ben Stansall
Moderation: Korbinian Frenzel  · 19.09.2014
Die Bevölkerung Schottlands hat sich gegen die Unabhängigkeit von Großbritannien ausgesprochen. Das Referendum sei dennoch ein Signal dafür, dass Großbritannien die Rechte der schottischen Bürger stärken müsse, meint Deutschlandradio-Korrespondent Jochen Sprengler.
Der schottische Regierungschef, Alex Salmond, hat am Freitagmorgen bereits die Niederlage eingeräumt. Deutschlandradio-Korrespondent Jochen Spengler hält sogar einen Rücktritt des Anführers der Unabhängigkeitskampagne für möglich.
Bei dem Unabhängigkeitsreferendum hat sich eine klare Mehrheit gegen die Abspaltung von Großbritannien ausgesprochen. Nach Auszählung von 31 der 32 Wahlkreise lagen die Abspaltungsgegner bei gut 55 Prozent gegenüber knapp 45 Prozent für die Befürworter einer Unabhängigkeit.
Unerwartet deutlich
Das Ergebnis sei wesentlich deutlicher als erwartet, sagt Jochen Spengler. Andererseits seien 45 Prozent der Bevölkerung ein so erheblicher Anteil, dass der britischen Regierung sicher bewusst geworden sei, dass sie die Rechte der Schotten stärken muss. "Westminster wird liefern müssen." Spengler glaubt, dass der Kurswechsel auch Wales und Nordirland betreffen könnte.
Mögliche Konsequenzen in Schottland könnten eine Erhöhung der Erbschaftssteuer und eine eigene Entscheidungshoheit über Sozialleistungen sein.
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