Referendum-Angebot in Syrien ist "positives Signal"

Jürgen Todenhöfer im Gespräch mit Frank Meyer · 12.01.2012
Angesichts der anhaltenden Gewalt zwischen der Regierung und Aufständischen in Syrien hat der Journalist und ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Jürgen Todenhöfer empfohlen, den Vorstoß von Präsident Bashar al-Assad für ein Referendum über eine neue Verfassung ernst zu nehmen.
Dies sei "ein ganz, ganz positives Signal" und ein Angebot, dass er "für historisch" halte, sagte Todenhöfer. Die skeptische Haltung westlicher Staaten gegenüber Assads Reformbemühungen sei dagegen "sehr unklug".

Die einzige Alternative "zu diesem möglichen Bürgerkrieg, der auf die Syrer zukommt und der auch auf uns zukommt, heißt: verhandeln, verhandeln, verhandeln". Denn "wenn Syrien brennt, brennt der ganze Nahe Osten." Sollte es in der Region zu einem militärischen Konflikt kommen, "gehen auch in Europa die Lichter aus".

Gestern hatte ein Mitglied der arabischen Beobachtermission der syrischen Staatsführung schwere Verbrechen gegen das eigene Volk vorgeworfen und seinen Rücktritt eingereicht. Der Journalist Jürgen Todenhöfer hat auf seiner letzten Reise durch das Land sowohl mit Oppositionellen als auch mit Präsident Assad Gespräche geführt.

Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.

Das vollständige Gespräch mit Jürgen Todenhöfer können Sie mindestens bis zum 12.6.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.

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