Rechte Verlage

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Der Autor Akif Pirincci am 30.09.2013 in den Bonner Rheinauen.
Der Autor und rechte Provokateur Akif Pirincci - seine Bücher veröffentlichte der Manuskriptum Verlag. © Thomas Rabsch / dpa
Christian Schröder im Gespräch mit Frank Meyer · 06.11.2015
Sie veröffentlichen Bücher rechtslastiger Provokateure wie Akif Pirinçci, und manchmal durchschaut man erst auf den zweiten Blick, wes' Geistes Kind Verlage wie Kopp, Manuskriptum oder Antaios sind. Der Journalist Christian Schröder hat sich mit dieser rechten Verlagsszene beschäftigt.
Akif Pirinçci hat sein Pamphlet "Die große Verschwulung" im Manuskriptum Verlag veröffentlicht, ebenso wie sein letztes Buch "Deutschland von Sinnen. Der irre Kult um Frauen, Homosexuelle und Zuwanderer". Es gibt eine wachsende rechten Verlagsszene – Verlage wie Manuskriptum, Kopp oder Antaios –, die sich auf Bücher von Provokateuren wie Pirincci spezialisiert haben.
Der Journalist Christian Schröder hat sich intensiv mit diesen Verlagen beschäftigt, deren Autoren rechtsradikales Gedankengut verbreiten und unangenehm durch Fremden,- Schwulen- und Frauenhass auffallen. Im Deutschlandradio Kultur erzählte er, dass etwa Thomas Hof, Gründer des Manuskriptum Verlages, ursprünglich Landesgeschäftsführer der Grünen in Nordrhein-Westfalen war. "Er betreibt mit seiner Firmengruppe einen Bio-Bauernhof und Forstwirtschaften und driftete immer weiter nach rechts. Er schreibt seit einiger Zeit für das neorechte Magazin 'eigentümlich frei'." Seinen Manuskriptum-Verlag habe er immer mehr zum "rechten Kampforgan gegen Political Correctness aufgebaut", sagt Schröder.
Neorechte Gründungen
Ohnehin gehe die größte Gefahr von neorechten Gründungen wie etwa dem Antaios-Verlag von Götz Kubitschek aus, der auch das sogenannte "Institut für Staatspolitik" betreibe. Kubitschek gehöre zu einer Gruppe von selbst ernannt elitären Neurechten, die sich von Skinheads ausdrücklich distanzierten. "Kubitschek sieht jetzt sein Mission, für die er seit Jahren kämpft, erfüllt in der Pegida-Bewegung".
Einige der Verlage, wie der Kopp Verlag, seien wirtschaftlich erfolgreich, weil sie ihr Programm geschickt mit anderen Themen, wie etwa Populärwissenschaftlichem über Archäologie, mischten oder auch Belletristik veröffentlichten.
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