Recep Keskin: Druck ausüben

07.09.2010
Recep Keskin, Vorstandsvorsitzender des Verbandes türkischer Unternehmer und Industrieller in Europa (ATIAD), hat sich für staatlichen Druck auf Migranten ausgesprochen, deren Kinder kein Deutsch lernen. Wenn die Kinder wegen Sprachschwierigkeiten nicht in der Lage seien, mit Nachbarskindern zu spielen oder sich zu integrieren, müsse "automatisch Druck ausgeübt werden", sagte Keskin.
"Man muss den Eltern auch ganz klar erklären, wenn diese Kinder gar keine Schulausbildung haben (...) können sie nicht weiterkommen", sagte Keskin, Professor für Bauingenieurswesen und Architektur an der Hochschule Anhalt in Dessau. Angesichts des demografischen Wandels in Deutschland sei es die einzige Chance, junge Migranten richtig zu integrieren, so Keskin weiter. Dafür müsse den Migranten aber auch das Gefühl vermittelt werden, ein Teil dieses Landes zu sein. "Das ist noch nicht gegeben und wird es wahrscheinlich kurzfristig auch nicht geben", beklagte Keskin.

Der deutsch-türkische Unternehmer begrüßte den Einsatz von Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) für islamischen Religionsunterricht in deutscher Sprache an den Schulen. "Natürlich, da hat er vollkommen recht, wenn er sagt: Ich möchte die Kinder aus den Hinterhöfen und Koranschulen rausholen", sagte Keskin. Der Islam sei keine "böse oder schlimme, sondern eigentlich eine sehr intelligente Religion", so Keskin weiter. Es sei daher schön, wenn der Islam in den Schulen richtig unterrichtet werde.


Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 7.2.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.