Raumpioniere für Brandenburg

Von Paul Stänner · 14.04.2008
Dem ostdeutschen Bundesland Brandenburg geht der Nachwuchs aus. Stets bewegt sich die Statistik nach unten, die Menschen wandern ab. Gegen diesen Abwanderungstrend hat der Brandenburger Forscher Ulf Matthiesen das Idealbild des sogenannten Raumpioniers gesetzt. Wie damals die Siedler im amerikanischen Westen würden solche Raumpioniere die leeren Landschaften besiedeln mit neuen Ideen, guter Ausbildung und dem Enthusiasmus der Neuankömmlinge.
Das Problem ist bekannt und wurde lange Zeit nur mit spitzen Fingern angefasst: die Landflucht in Ostdeutschland, insbesondere in Brandenburg. Nach einer neueren Prognose des Statischen Bundesamtes wird die Bevölkerung Brandenburgs bis zum Jahr 2050 von heute etwas mehr als 2,5 Millionen auf zirka 1,79 Millionen schrumpfen.

"Man kann es ja ein bisschen durchrechnen: Also die gut Ausgebildeten sind nicht mehr da, die Jungen nur noch zum Teil. Es werden sicherlich einige zurückbleiben, die weniger mobil sind, die auch weniger Chancen auf den Arbeitsmärkten haben, und die Älteren."

Absehbar ist zudem, dass diejenigen, die in Brandenburg bleiben, sich in die Zentren zurückziehen werden. Kleine Städte und Dörfer werden veröden. Zudem droht eine gewisse geistige Verflachung der Region: Von den Brandenburger Abiturienten nehmen nach einer aktuellen Studie nur 65 Prozent ein Studium auf – bundesweit sind es 71. Und Zweidrittel der Studienwilligen ziehen es vor, das Bundesland zu verlassen und außerhalb zu studieren. Die zitierte Untersuchung hat auch ein Persönlichkeitsprofil der Nestflüchter erstellt – es sind die Kreativeren, die Dynamischeren, die Risikofreudigeren, also eben die, die man gern im Land behalten würde. Aber die gehen fort, was bleibt, ist der traurige Rest.

"Natürlich muss man das auch ein bisschen differenziert sehen, es gibt durchaus auch Städte, die in eigenen Ecken zukunftsfähige Projekte und Politiken entwickelt haben, aber generell wird die Abwanderung weiter laufen."

Einem bösem, aber nicht lebensfremden Spott zufolge gehen in Brandenburg langsam die Lichter aus – nachdem nun auch gerade die Frauen bevorzugt das Weite suchen, gibt es für die zurückgebliebenen wenig qualifizierten, männlichen Stubenhocker keinen Grund mehr, nicht gleich morgens mit dem Saufen anzufangen.

Das Berlin-Institut für Bevölkerung und Entwicklung hat in einer Studie für den Brandenburger Landtag den radikalen Vorschlag gemacht, Abwanderungswilligen auch noch Prämien zu zahlen, um dünnbesiedelte Landstriche gänzlich zu entvölkern und der Natur und dem Wildwuchs zurückzugeben. So könnte man für den Tourismus einzigartige, hochattraktive Landschaften kreieren. Dann könnte es durchaus sein, dass zukünftige Raumpioniere sich wieder mit Wölfen und Bären um Flächen streiten müssen. Wie damals im Wilden Westen. Aber so weit ist es noch nicht, sagt Ulf Matthiesen, kein Freund leerer Räume.

"Die Räume sind natürlich nie ganz leer, sondern sie dünnen sich aus, insbesondere was Humankapital und Kompetenzen anlangt, also es werden immer weiterhin da Menschen leben, aber das Humankapital, da wird ausgedünnt, und die Frage ist, wie man in solche sich entleerenden Räume wieder Aktivitäten, Innovation, kreative Ideen bekommt. Das sind durchaus neue Probleme, vor denen Politiker, aber auch die Regionalforscher stehen, also es gibt keine Rezepte bisher dafür."

Das Problem mit ausgedünnten Flächen beginnt früh. Wenn die Bevölkerungszahl unter ein gewisses Niveau sinkt, lohnt es nicht, die Infrastruktur zu erhalten: Läden für den täglichen Bedarf, Schulen, Krankenhäuser, Kirchengemeinden, Straßen. Abgesehen davon, dass das Steuergeld dafür nicht mehr aufkommt. Also bleiben nur zwei Varianten:

Entweder man lässt Räume vorsätzlich leer fallen - dann können aus dem Wildwuchs touristisch interessante Gegenden entstehen oder einfach nur Brachen, die als Landreserven für kommende Jahrzehnte liegen bleiben, falls man dann mal wieder Platz braucht.

Oder man entwickelt Strategien, um die Räume zu besiedeln. Sogenannte Raumpioniere – das ist das Konzept von Ulf Matthiesen. Das Wort allein erinnert an die Besieldung Amerikas, an die Trecks in Richtung Westen, an die Kämpfe mit den Einheimischen und viel Not und Elend.

"Es sind Künstler und kulturschaffende Netze, es sind die ökologische Landwirtschaft, ist stark so organisiert, es sind aber auch Designer, die in ausgebaute Schweineställe reingehen und so weiter, also es gibt eine ganze Fülle von unterschiedlichen Mikronetzen, die diese Räume neu bespielen."

"Dies ganze idyllische Gelände haben wir vor einigen Jahren, genau genommen 2001, entdeckt - …"

Christine Hoffmann weist mit ausgestreckter Hand über einen weitläufigen Garten.

"... und die Idee war, das als Raum wieder zu öffnen und zwar als ein Raum, wo sich sowohl die Leute aus der Gegend, also die Menschen aus den Dörfern, als auch Besucher von weiter her treffen können, wo man Ausstellungen macht, wo man Lesungen macht, wo man sich um Natur und um Gartenkunst kümmert. Und ja, das was dabei herausgekommen ist, ist der Garten Steinhöfel, der seit drei Jahren etwa in seiner architektonischen Anlage vorhanden ist."

Im Garten von Steinhöfel, ungefähr 70 Kilometer östlich von Berlin, kann man an Wochenenden Kochkurse besuchen. Anfang Oktober erprobt man beispielsweise "Herbstlichen Gaumentaumel" – eine Komposition aus Flammkuchen, Quitten-Schwarzwurzelgemüse und baumfrischen Bratäpfeln, gefüllt mit Marzipan, Rumrosinen und Ingwer. Der Gang zum mobilen Edelstahlherd beginnt mit einem Gang entlang den Beeten.

"Im Moment ziehen wir hier alte Gemüsesorten, die da in den Kochkursen der 'Kochenden Gärten' verkocht werden und die als Anschauungsmaterial, aber eben auch als Essbares hier hergestellt werden. 'Erhalten durch Aufessen' ist so ein schöner Spruch, das heißt, man bringt die Sachen wieder ins Bewusstsein, wenn man die Sachen auch wieder auf den Tisch und ja dann auch genießen kann. Ja, das ist auch wirklich schon orientiert am Genuss, zeitgemäßen Genuss im Rückgriff auf die schönen alten Sorten und Vielfalt, die hier vorhanden ist in Brandenburg."

Artischocken, Gartenmelde, Mangold, Spinatbaum, Gemüsefenchel warten auf die Besucher – zumeist aus Berlin. Die Frage war, Was kann mit der Landschaft hier überhaupt passieren? Entweder, so schienen die Aussichten, geht die Nutzung in Richtung Monokultur eines agrarischen Großunternehmens oder in Richtung Naturpark. Der Verein "Landkunstleben" setzt sich in die Nischen, die noch da sind wie eben dieser Garten in Steinhöfel und versucht, der Vielfalt einen Ort zu geben. Die Initiative dazu kam aus der Stadt, von einer zugereisten Pionierin.

"Ich glaub, das ich ja gar nicht so direkt mit dem Gedanken Kunst machen zu wollen an die Leute herangetreten bin, sondern mit bestimmten Vorstellungen, was man aus bestimmten Räumen machen kann. Zum Beispiel aus diesem verwilderten Gartengelände, dass ich gesagt habe, können wir nicht zusammen versuchen hier das zu beleben und das schöne Potenzial, das hier vorhanden ist, zu nutzen in einem Sinne, von dem wir beide profitieren."

Und so treffen sich unterschiedliche Interessen: Die Neuankömmlinge, die mit Ausstellungen und Installationen etwas machen wollen, was ihren Lebenshaltungen entspricht, und die Alteingesessen, die ihren Lebensraum erhalten wollen. So macht – wenn es gut geht - jeder "sein Ding".

"Ick sach ma so: Meine Frau und ich sind eigentlich gelernte Gastronomen, sind aber eigentlich Antiquitätenhändler immer gewesen, das war unser Lieblingsgeschäft und wir haben mal ein Schloss eingerichtet mit Antiquitäten und aus dieser Sache ist eigentlich entstanden: Son Schloss können wir ooch."

Steinhöfel beherbergt ein wunderschönes Schloss, das früher dem Hofmarschall von Massow und seiner Familie gehörte. Wegen der Schönheit des Hauses und des Parkes dahinter, einer der frühesten englischen Landschaftsgärten in der Mark Brandenburg, gingen in Preußen die Reichen, die Bedeutenden und die Geschmackvollen nach Steinhöfel. Haus und Park haben die DDR überlebt und wurden in den vergangenen Jahren durch die Brandenburgische Schlösser GmbH aufwendig saniert.

"So kamet, aus sonner Macke heraus, und so haben wir uns ein Schloss gesucht und sind denn glücklicherweise an die Schlösser GMBH Potsdam herangekommen und haben ein Schloss entdeckt, was so ein bisschen im Dornröschenschlaf gelegen hat. Und mithilfe der Schlösser GmbH Potsdam haben wir dann das Schloss sanieren können innerhalb von sechs Jahren und 2002 ist es denn entstanden als Schlosshotel."

Die berühmten Architekten David und Friedrich Gilly bauten in Steinhöfel unter anderem eine Bibliothek, die wie ein kleiner antiker Tempel im Park steht. Hier kann man sich trauen lassen und so machen 70 bis 100 Hochzeiten im Jahr das Hauptgeschäft von Evelyn und Frank John. Zwischendurch präsentiert ein Automobilhersteller sein neuestes Modell vor Schloss und Bibliothek und selbst Hollywoodstar Tom Cruise zeigte Neigung, dort während seiner Dreharbeiten in Berlin zu wohnen. So kam es nicht, aber immerhin: Steinhöfel hat einen Namen. Man könnte Evelyn und Frank John als konventionelle Pioniere bezeichnen.

"Die Leute aus der Region sind weniger meine Kunden. Mitarbeiter sind wohl aus dieser Region, denn ich wäre der schlechteste Unternehmer, wenn der nicht seine Leute aus dieser Region hier nimmt, aber ick sage ma, man findet auch schwer Fachpersonal. Aber wir bilden natürlich Lehrlinge aus und ziehen und über die Jahre denn auch Leute aus der Ausbildung heran."

Nun ist ein Hotel in Steinhöfel auch nur ein knapp bemessener Betrag zum wirtschaftlichen Aufschwung, aber – wie Frank John beobachtet hat – es fehlt dem nicht eben für seine Leichtfüßigkeit bekannten Brandenburger auch ein wenig an Unternehmungslust.

"Viele Leute müssten noch mehr, sag ick mal, sich selber, sag ick mal, irgendwie Aktivitäten herauskristallisieren. Wenn sie merken, hier ist ein Schloss, denn müsste zum Beispiel in dem Ort, würd ick mir wünschen, vielleicht ein Florist oder jemand, der ne Kutsche anbietet für Hochzeitfeiern oder irgendwelche – die Kundschaft kommt ja, die Leute müssten nur noch sehen: Wat mach ick mit den Leuten, die hier ankommen?"

Ein Problem, dass hinter vorgehaltener Hand immer wieder bestätigt wird – vor den Mut zur eigenen Unternehmung haben die Götter in Brandenburg die Liebe zur staatlichen Versorgung gestellt.

"Und das ist im Vordergrund die dunkelhaarigen oder sagen wir mal schwarzen, das sind die thailändischen Hängebauchschweine, die Muttersau mit ihrem Nachwuchs. Der Vater ist allerdings ein Wollschweineber. Das fing alles an am 24. 2. vor einem Jahr, dass ich mich entschloss, gesundes Schweinefleisch zu produzieren für die Familie ..."

Die Sache mit den Schweinen ergab sich eher zufällig, wirft jetzt aber auch Geld ab. Michael Beuthe ist gelernter Baumschulist und Gartenarchitekt. Eigentlich hatte er ein Grundstück in Brandenburg gesucht und im Westen von Berlin gefunden, um für seine Projekte die Pflanzen selbst ziehen zu können. Aber das rechnete sich nicht lange. Dann hat er dem Projekt eine neue Richtung gegeben – es wurde ein Schaugarten in Brandenburg.

"Das ist hier unser Tal der Monumente mit dem Rampenweg, seitlich begrenzt durch Zedern, die wie Flaschenbürsten geschnitten sind und jetzt die Wipfel runtergezogen werden, um so eine art grüne Pergola zu erhalten. ...Und ich habe hier, vor der Anlage, vor der wird jetzt stehen, da ist ja auch sehr wenig Blühendes, es ist die Kopie eines Renaissancegartens, das Original ist bei Florenz angesiedelt, und da haben wir überwiegend Eiben verwendet als Hecken, Eiben als monumentale Einzelsolitäre und das ganze nennt sich dann Wasser- und Heckenparterre."

Ein Renaissancegarten in Brandenburg ist so normal wie die Kreuzung eines Thailändischen Hängebauchschweins mit einem Wolleber – man glaubt es nicht, aber irgendwie geht es doch. Die Schweine gehen auf den Grill, wenn Beuthe seinen Garten an Gruppen und Vereine vermietet, demnächst kommen auf eigenem Grund noch Reiterspiele ins Programm. So ein Garten mit 9000 Quadratmetern braucht Pflege, dafür braucht es Leute.

"Sechs bis acht Arbeitskräfte sind erforderlich je nach Qualifikation und Einsatzfreude. Nicht immer haben wir sie, weil die körperliche Belastung sehr hoch ist und auch das Engagement da sein muss."

Da erklingt unverkennbar ein gewisser Unterton. Beuthe, der in Kanada im Akkord Obst pflückte, in einem Goldbergwerk arbeitete, die Welt bereiste, bevor er sich selbständig machte, wundert sich gelegentlich. Was die Arbeitskräfte anlangt, beschreibt er seine Situation mit einem gewissen Sarkasmus.

"Aufgrund der Popularität der Schauanlagen hier habe ich schon wiederholt Anfragen gehabt, ob junge Leute hier ihr Praktikum abdienen können, was wir denn auch schon machen, und Studenten, die willens sind, sich diesen körperlichen Belastungen auszusetzen, sind auch herzlich willkommen."

Die Lasa, die Landesagentur für Struktur und Arbeit Brandenburg, residiert in Potsdam in einem Neubauareal, eingezwängt zwischen einem alten, funktionslosen Lokschuppen auf der einen und der Traumfabrik von Babelsberg auf der anderen Seite.

"Mein Name ist Marion Piek, ich bin ich Beraterin bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit, und bin zuständig für den Bereich Ländliche Entwicklung."

"Mein Name ist Christian Wend, bin auch Berater bei der Landesagentur für Struktur und Arbeit und zuständig für den Bereich Kultur und Kulturwirtschaft."

Zunächst einmal muss vielleicht festgehalten werden, dass die bisherigen Angebote, die die verschiedenen Landesregierungen erprobt haben, der Landflucht nicht Einhalt bieten konnten. Insider sagen, was auch Ulf Matthiesen als Wissenschaftler eingeräumt hat: Es gibt keine prägnanten Konzepte gegen den Exodus. In so einer Lage ist ein Strohhalm schon eine echte Hilfe, und so ein Strohhalm wären die Raumpioniere.

"Die Idee der Raumpioniere ist eine durchaus interessante und auch hilfreiche Idee, aber nur insoweit, dass die endogenen Potentiale im Land Brandenburg, in der peripheren Region, die endogenen Potentiale nicht das bringen an Entwicklungsmöglichkeiten, wie es sozusagen vor zehn, zwanzig Jahren in der Raumforschung gesagt wurde …"

Will sagen: die universitäre Raumforschung glaubte, auch weit draußen auf dem platten Land kommen die Leute selbst auf neue Ideen. Stimmte aber nicht. Die Kräfte aus dem Lande selbst, die sogenannten endogenen Potentiale, hatten nicht die Schwungkraft, die man gebraucht hätte.

"... , wir müssen hier aufgrund besonders schlechter Bedingungen von den Chancen der endogenen Potentiale verabschieden und insofern sind Raumpioniere als Impulsgeber sehr wichtig, ..."

Einerseits – aber das würde bedeuten, dass man alle Hoffnungen auf Kräfte richtet, die von außen kommen. Berlin oder Westdeutschland. Eine beschämende Bankrotterklärung. Das kann so nicht sein.

"... andererseits darf man die Raumpioniere, denen ja immer etwas Heroisches anhaftet, dürfen aus unserer Landessicht die Raumpioniere nicht zum alleinigen Hoffnungsträger und Förderinstrument gemacht werden, sondern sie können in der Tat im Rahmen einer sinnvollen Politik für den ländlichen Raum nur sozusagen zusätzliche Ideen- und Impulsgeber sein."

Die Frage ist also, wie viel an endogenen Energien, an Kräften, die aus dem Land selbst kommen, lässt sich mobilisieren. Ein Hoffnungsschimmer geht von den Vereinen aus, die sich nach der Wende vielerorts gebildet haben: Feuerwehrvereine, Schützenvereine, Heimatvereine. Marion Piek mit einem Beispiel:

"Plessar ist ein kleiner Ort im Süden Brandenburgs schon an der sächsischen Grenze gelegen. Und dort gibt es einen sogenannten pomologischen, also obstkundlichen Garten, der vom Nabu getragen wird. Und in dem Ort gibt es aber auch ein Unternehmen, das einerseits Rinderzucht macht und darüber hinaus auch in der Obstvermarktung tätig ist. Dieses Unternehmen unterstützt den Verein bei der Betreibung des pomologischen Gartens und der Verein macht aber wiederum bestimmte Aktivitäten, wie 'Tag des Dorfes', 'Streuobsttag' und dergleichen, wo sich dieses Unternehmen in adäquater Weise präsentieren kann, also wo das Unternehmen Produkte zeigen kann und dergleichen, so dass es in seiner Marketingtätigkeit unterstützt wird."

Brandenburg wird zur Zeit wird immer leerer und auch die intellektuellen Kapazitäten entwickeln sich eher rückläufig. Entweder man entschließt sich, große Flächen des Landes den Wölfen und Wildschweinen zu überlassen, oder man findet Möglichkeiten, die Räume besiedelt zu halten. Man braucht Leute, die was unternehmen:

"Ich bin der Meinung, sag ick mal, dass das Leute sind, die hierher ziehen, die dann wirklich den Weg finden und sagen, wir nehmen unser Domizil in irgendwelchen ländlichen Regionen und fangen hier mal noch einen neuen Weg an. Ich bin der Meinung, die Leute, die jetzt hier wohnen, sind schon vom Alter her, bin ich fast der Meinung, zu weit fortgeschritten, dass die eigentlich noch den Weg in die Selbständigkeit wählen."

Man braucht Pioniere, die von außen kommen:

"Durchaus auch auf asketischer Grundlage, also sie steigen damit durchaus aus aus dem Überfluss an Konsum und sonstigen Gerätschaften, die unser Leben normalerweise prägen."

Und man braucht unkonventionelle Vorbilder:

"Und ich habe tatsächlich auch erlebt, dass durch unsere Arbeit diese Energie auf andere Menschen übergesprungen ist, dass sie quasi ihre Leben stärker in die Hand nehmen und gestalten und aufhören, sich als Opfer von undurchsichtigen Zusammenhängen zu sehen."