Raubgräbertum

Spektakulärer Schatzfund

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Die rheinland-pfälzische Kulturministerin Doris Ahnen (SPD), der Landesarchäologe Axel von Berg (l), der Leiter der Landesarchäologie Speyer, Ulrich Himmelmann, und der Direktor der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz (GDKE), Thomas Metz (r) © picture alliance / dpa / Torsten Silz
18.02.2014
Es ist ein bundesweit einmaliger Schatz: der "Barbarenschatz", der heute in Mainz präsentiert wurde. Das sei "Raubgräberei", kritisiert Thomas Metz, Generaldirektor der Denkmalfachbehörde Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz.
Der Schatz aus dem 5. Jahrhundert sei von einem sogenannten Sondengänger entdeckt worden, sagte Metz. Diese Menschen seien nur nach Funden aus: "Wenn ihr Gerät den Hinweis gibt, dass dort etwas zu finden ist, dann machen sie ein Loch und interessieren sich eigentlich nicht dafür, was man aus der Erde noch lesen könnte", so Metz.
So sei zwar klar, dass Fundstücke wie der mit wertvollen Beschlägen versehene Klappstuhl als Herrschaftsinsignien zugeordnet werden könnten. Aber, so Metz: "Ist das noch ein römischer Beamter oder ist das schon der Führer eines germanischen Stammes?" Auch sei spekulativ, ob die Fundstücke von den ersten Besitzern versteckt wurden oder ob es sich um Beute von Germanen handelt. "Ich könnte mehr sagen, wenn es normal und unter archäologischen Grundsätzen ergraben worden wäre", sagte Metz.
Raubgräber seien teils selbst Sammler, teils würden sie ihre Fundstücke wirtschaftlich verwerten wollen: "Es ist nicht nur ein Thema in Rheinland-Pfalz, es ist ein Thema bundesweit und letztendlich auch ein europäisches Thema, weil man auf die Art und Weise sehr schnell zu solchen Objekten kommen kann", sagte Metz. Verhindern lasse sich so etwas flächendeckend nicht. Man sei letztlich auf Tippgeber angewiesen.
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