Querfeldein

Auf St. Pauli pinkeln die Wände zurück

Die Quartiermanagerin der Reeperbahn, Julia Staron, demonstriert am 03.03.2015 in Hamburg im Stadtteil St. Pauli in der Einfahrt einer Tiefgarage neben einem Schild mit der Aufschrift "Hier nicht pinkeln! Wir pinkeln zurück" und einem Kanister mit superhydrophobem Lack die Reflexion von Flüssigkeit. Weil Betrunkene in dem legendären Stadtteil überall hinpinkeln, hat die Interessengemeinschaft St. Pauli Wände, an die in dem Viertel oft gepinkelt wird, mit superhydrophobem Lack beschichtet, der so wasserabweisend ist, dass der Urin regelrecht abprallt und zurückgespritzt wird.
Weil Betrunkene in dem legendären Hamburger Stadtteil St. Pauli überall hinpinkeln, hat die Interessengemeinschaft St. Pauli Wände, an die in dem Viertel oft gepinkelt wird, mit superhydrophobem Lack beschichtet, der so wasserabweisend ist, dass der Urin © picture alliance / dpa / Axel Heimken
31.03.2015
Wände können pinkeln. Genauer: zurückpinkeln. In Hamburg auf St. Pauli wehren sich die Wände damit gegen das Anuriniert-werden durch meist angetrunkene und immer männliche Touristen. Das schauen wir uns mit dem nötigen Abstand genauer an. Außerdem ein vorgezogener Geburtstagsgruß an Otto von Bismarck, der am 1. April 200 geworden wäre - ein Nachruf auf die Mietpreisbremse - und eine Erfindung zum Weglaufen: Brüste To Go.
Sensationsfund: Bismarck redet Tacheles
Von Armin Himmelrath
Morgen wäre Otto von Bismarck 200 Jahre alt geworden – am 1. April aber ganz ohne Scherz. Das wird Ihnen nicht entgangen sein – denn pünktlich zu diesem runden Geburtstag wird alles rund um Bismarck aus der Versenkung geholt und in den Medien breitflächig wieder versenkt. Was Ihnen vermutlich entgangen ist: es gibt einen hochsensationellen historischen Fund. Provokante Tonaufnahmen des Eisernen Kanzlers, in denen er über halb Deutschland lästert.
Kampf im Kaffeesatz: Was Melitta Bentz mit der Expo zu tun haben könnte
Von Eleonora Pauli
Während Otto von Bismarck noch liebend gerne politische Einschätzungen aus seinem Kaffeesatz las – machte eine andere berühmte Deutsche den Krümeln in der Tasse den Garaus. Melitta Bentz erfand den Kaffeefilter. Und wenn in einem Monat die EXPO Weltausstellung in Mailand eröffnet – mit einem deutschen Pavillon unter dem Motto „Field of Ideas" – wäre das doch eine gute Gelegenheit Melitta Bentz und ihre Idee dort zu ehren. Aber zwei Bundesländer streiten um das Erbe von Melitta Bentz. Diese fixe Idee hatte zumindest unsere zertifizierte Erfindungsexpertin.
Innovationen zum Weglaufen. Brüste "to go"
Von Klaus Nothnagel
Während der Kaffeefilter ohne Zweifel eine Erfindung ist zum Bleiben – und eine, die geblieben ist – widmen wir uns auch einer zweifelhaften Innovation zum Weglaufen. Brüste "to go" – die Möglichkeit der temporären Kunstbrust. Eine Innovation, die von der anderen Seite des Atlantiks herüberzuschwappen droht. Und eine, die führende deutsche Schönheitschirurgen die Sorge bereitet, abgehängt zu werden. Welche Visionen könnten den Kunstbusenstandort Deutschland retten?
Wenn Wände zurückpinkeln können: St. Paulis Kampf gegen das wilde Urinieren
Von Knut Benzner
Was sich beim ersten Hören ziemlich merkwürdig anhören mag, erweist sich als Realität: St.Pauli pinkelt zurück! Hamburgs bekanntester Stadtteil, am Wochenende stets von Tausenden von Touristen überschwemmt, möchte nicht mehr so gerne, dass jene Touristen – nach angemessenem Bierkonsum natürlich – in die nächste Ecke pinkeln. Denn: Wo viel getrunken wird, wird viel gepinkelt, und steigender Alkoholpegel mindert bekanntermaßen die Verhaltensmuster. Nun hat die "Interessengemeinschaft St.Pauli e.V." zu Gegenmitteln gegriffen – die wir uns mit dem nötigen Abstand genauer anschauen.
Viel Wind, wenig Inhalt. Die Mietpreisbremse
Von Maike Strietholt
Da es vollgepinkelte Hauswände alleine nicht schaffen, den beliebten Vierteln großer deutscher Städte den Gentrifizierungsdruck von der Blase zu nehmen – gibt es ein großartiges Gesetz der großartigen großen Koalition. Vielleicht das Beste direkt nach der Maut. Aber zurück zum Thema: die Mietpreisbremse. Sie macht viel Wind – nur pustet sie erstens wenig an den Realitäten des Wohnungsmarktes durcheinander, noch bremst sie zweitens irgendetwas ab, meint unsere Hamburger Kollegin.
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