Quenelle-Gruss

Spaß oder Antisemitismus?

Ein junger Mann demonstriert den Quenelle-Gruß: rechter Arm mit ausgestreckter Hand nach unten gestreckt, linke Hand gegen den rechten Oberarm gelegt.
So sieht der umstrittene Quenelle-Gruß aus. © picture alliance / dpa / Alexander Roth-Grisard
03.01.2014
"Quenelle" ist in Frankreich eine Metapher für das, was wir "Stinkefinger" nennen. So heißt der Gruß, der einen französischen Komiker namens Dieudonné auch über die Grenzen Frankreichs hinaus bekannt gemacht hat. Der französische Innenminister Manuel Valls will Auftritte von Dieudonné nun verbieten lassen.
Der rechte Arm mit ausgestreckter Hand nach unten gestreckt, die linke Hand gegen den rechten Oberarm gelegt - so wird der umstrittene Quenelle-Gruß ausgeführt. Eine Art umgekehrter Hitlergruß, meinen nicht wenige, die deshalb eine offensichtliche Verbindung zu Rechtsextremismus und Antisemitismus erkennen. Erfunden hat diese Geste der Komiker Dieudonné.
Frankreichs Innenminister will Auftritte verbieten
Der französische Innenminister Manuel Valls will Auftritte von Dieudonné nun verbieten lassen. Zuletzt hatte der ehemalige französische Fußball-Nationalspieler Nicolas Anelka einen landesweiten Aufschrei der Empörung provoziert, als er im Spiel der englischen Premier League zwischen seinem Klub West Bromwich Albion und West Ham United den Quenelle-Gruß gezeigt hatte.

Der Übersetzer, Literaturwissenschaftler und Hochschullehrer Jürgen Ritte über die antisemitischen Provokationen des Komikers Dieudonné und das Spiel zwischen Medienshow und Politik.

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