Pulitzer-Preise

"Ein solides Jahr für den Journalismus"

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Benannt sind Preise nach dem ungarisch-amerikanischen Zeitungsverleger Joseph Pulitzer (1847-1911), der die Auszeichnungen einst stiftete. © imago stock&people
Georg Schwarte im Gespräch mit Andrea Gerk · 18.04.2016
Zum 100. Mal wurden in New York die Pulitzer-Preise verliehen. Die Auszeichnung in der Kategorie "Verdienste um die Öffentlichkeit" erhielt die Nachrichtenagentur AP für ihre Recherchen über Arbeitssklaven in Südostasien.
"Die Macht zur Rechenschaft ziehen" - mit diesem Motto feiern die Pulitzer-Preise ihr 100. Jubiläum. In der Kategorie "Verdienste um die Öffentlichkeit" gewann die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
Vier Journalistinnen hätten 18 Monate lang recherchiert, um herauszufinden, wie der südostasiatische Fischereihandel funktioniere, sagte Washington-Korrespondent Georg Schwarte. "Was sie aufgedeckt haben, war dramatisch", so Schwarte. "Es gibt Sklavenhandel bis heute."
2000 Mitarbeiter seien als Sklaven und sklavenähnlich gehalten worden und nun im Zuge der Recherchen freigekommen. Lieferanten seien in den Mittelpunkt von Ermittlungen gerückt. "Und dafür gab es den Pulitzer-Preis in der Kategorie, die eigentlich das allerhöchste Ansehen hat, nämlich die Kategorie Verdienste um die Öffentlichkeit", sagte Schwarte.
In der Vergabe spiegelten sich die Weltereignisse wider, sagte Schwarte. Viele große Namen des US-Journalismus seien ausgezeichnet worden.

Musical über Finanzminister ausgezeichnet

Die "Los Angeles Times" gewann in der Sparte "Aktuelle Nachrichten" für ihre Berichterstattung über den bewaffneten Angriff auf eine Sozialeinrichtung im kalifornischen San Bernardino.
Die Preise für den besten investigativen Journalismus gingen an Lokaljournalisten aus Florida. Diese hatten über desaströse Zustände in psychiatrischen Anstalten recherchiert. Für das beste Sachbuch wurde Joby Warrick ausgezeichnet für sein Werk über den Aufstieg der Terrormiliz IS.
Den Preis in der Kategorie "Belletristik" erhielt Viet Thanh Nguyens für seinen Debütroman "The Sympathizer".
Zu den Überraschungen zählte, dass das Broadway-Musical "Alexander Hamilton" über den ersten Finanzminister der USA als bestes Drama ausgezeichnet wurde.
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