Proteste in Hongkong

"Die Hoffnung ist sehr, sehr gering"

Anhänger der Demokratiebewegung in Hongkong stellen sich der Polizei entgegen.
Politikwissenschaftler: "Eine wirkliche Diskussion ist nicht zu erwarten" © afp / Anthony Wallace
Moderation: Liane von Billerbeck · 21.10.2014
Seit drei Wochen fordern Studenten und andere Aktivisten in Hongkong mehr Demokratie. Die Gefahr sei relativ groß, dass die Lage eskaliere, warnt der Politologe Stephan Ortmann, der an der Chinese University of Hongkong lehrt.
"Die Lage ist eigentlich unverändert", sagt Ortmann. Zwar gebe es vor den Gesprächen zwischen Regierung und Demonstranten am heutigen Dienstag eine "gewisse gedämpfte Erwartungshaltung". Allerdings sei die Hoffnung sehr gering, dass diese Gespräche zum Erfolg führen könnten. "Das Ganze wird ja im Fernsehen übertragen und dadurch ist ja eigentlich eine wirkliche Diskussion nicht zu erwarten, weil beide Seiten auf ihrer Seite beharren werden."
Eskalation der Proteste droht
Der Politikwissenschaftler warnt, bei einem Scheitern der Gespräche sei die Gefahr einer Radikalisierung der Bewegung relativ groß. Unter den Demonstranten gebe es gewisse radikale Elemente, die bereits seien, die Proteste eskalieren zu lassen. Bisher hätten die Aktivisten allerdings immer ihre Gewaltfreiheit betont. "Und deshalb hoffe ich, dass das weiterhin so bleibt."
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