Programm
Dienstag, 06.09.2016
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00:00 Uhr
Nachrichten
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00:05 Uhr
Neue Musik
Sendestörung
Das Verstummen in der Neuen Musik
Von Hans RempelMitte August starb - nach fast einem halben Radio-Jahrhundert - unser Kollege Hans Otto Rempel.
Hanno interessierte sich für alles, was dem Mainstream fehlt: Alte Musik, Neue Musik, traditionelle Musik der Völker und Jazz - und er hatte in allem ein bewundernswertes Gespür dafür, ob etwas was taugt oder nicht. Er selbst hatte als Jazzpianist begonnen, später als Autor gearbeitet und sich immer für Dinge interessiert, die anders sind, als das was man ohnehin so kennt. Und Hanno kannte sich aus! Für die Sendereihe „Neue Musik“ hat er viele Beiträge produziert, die meisten im Grenzbereich von Jazz und Neuer Musik. Oft hat er Jazzer vorgestellt, die avancierter arbeiten als die so genannten „zeitgenössischen“ Komponisten und oft Komponisten, die wirklich etwas von dem emanzipatorischen Geist des Jazz verstehen. Für heute Nacht war ein Porträt des Chicagoer Saxofonisten Roscoe Mitchell vorgesehen, er konnte es nicht fertigstellen. Stattdessen wiederholen wir eine seiner Sendungen aus dem Jahr 2012 über das „Verstummen in der Neuen Musik“.
Respekt! war ein Ausruf, den er halb ironisch halb im Ernst gern verwendete. Respekt und Hochachtung hatte er vor Kunst, Natur und vor Menschen. Mit „Alte Schule“ könnte man seine Art bezeichnen. Eine mit dieser Haltung verbundene große Offenheit war ihm wichtig, sie zeigt sich auch darin, dass er sich zeitlebens jeder institutionellen Festlegung zu entziehen suchte. Aber vielleicht wollte er sich nur einfach nicht langweilen - nicht im Amt und nicht in der Musik. Respekt, Hanno! -
01:00 Uhr
Nachrichten
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01:05 Uhr
Tonart
Jazz
Moderation: Lothar Jänichen02:00 UhrNachrichten03:00 UhrNachrichten04:00 UhrNachrichten -
05:00 Uhr
Nachrichten
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05:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Morgen
Moderation: Liane von Billerbeck05:30 UhrNachrichten05:50 UhrKalenderblattVor 70 Jahren: Der amerikanische Außenminister James F. Byrnes hält seine 'Rede der Hoffnung'
06:00 UhrNachrichten06:20 UhrWort zum TagePrälat Prof. Dr. Felix Bernard
Katholische Kirche06:30 UhrNachrichten06:40 UhrAus den Feuilletons07:00 UhrNachrichten07:20 UhrPolitisches FeuilletonWunschembryonen - Die falsche Angst vor Gentech-Babys
Von Ulrich Woelk07:30 UhrNachrichten07:40 UhrInterviewProzess gegen Salafisten-Prediger Sven Lau
Gespräch mit Religionswissenschaftlerin Dr. des. Nina Käsehage, Doktorandin, Uni Göttingen08:00 UhrNachrichten08:20 UhrFrühkritikComic-Strip am Bauzaun: Volker Reiches "Manu und Saul" am Jüdischen Museum Frankfurt/M.
Von Ludger Fittkau08:30 UhrNachrichten08:50 UhrBuchkritik"Das Pfingstwunder" von Sibylle Lewitscharoff
Rezensiert von Jörg Magenau -
09:00 Uhr
Nachrichten
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09:07 Uhr
Im Gespräch
"Hysterische Sehnsucht nach Realität im Theater"
Britta Bürger im Gespräch mit Matthias Lilienthal, RegisseurEr habe nicht diesen Weltverbesserungsglauben, sagt Matthias Lilienthal, der vor einem Jahr die Nachfolge von Intendant Johan Simons an den Münchner Kammerspielen antrat. Der gebürtige Berliner war erst Journalist und wurde dann Chefdramaturg an Frank Castorfs Volksbühne. Weltweit machte er sich einen Namen als künstlerischer Leiter des Berliner HAU, war Professor in Beirut, leitete das Festival "Theater der Welt" und ist nun von der Spree an die Isar gezogen. Auch dort möchte Matthias Lilienthal mit seinen Inszenierungen das Publikum aus der Komfortzone in die Wirklichkeit holen.
Ob das deutsche Stadttheater verschnarcht ist, warum er eine "hysterische Sehnsucht nach Realität" hat und wie er es schafft, junge Leute ins Theater zu holen - darüber unterhält sich Britta Bürger mit Matthias Lilienthal in der Sendung "Im Gespräch". -
10:00 Uhr
Nachrichten
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10:07 Uhr
Lesart
Das Literaturmagazin
Moderation: Frank Meyer
Wiederentdeckung eines Anarchisten: das Erich-Mühsam-Tagebuchprojekt
Gespräch mit Chris Hirte, Mitherausgeber der Mühsam-Tagebücher
"Die Kunst des klugen Essens" - wie Farbe und Klang den Geschmack beeinflussen
Von Roman Schukies
"Unter der Erde. Tief im Wasser" von Aleksandra Mizielińska/ Daniel Mizieliński
Von Eva Hepper
Literaturtipps
Von Julia Eikmann -
11:00 Uhr
Nachrichten
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11:07 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Vormittag
Moderation: Olga Hochweis
Studiogast: Georg Ringsgwandl
Soundscout: Jorinde Jelen Band aus Leipzig
Von Martin Risel11:30 UhrMusiktipps -
12:00 Uhr
Nachrichten
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12:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Mittag
Moderation: André Hatting13:00 UhrNachrichten -
13:30 Uhr
Länderreport
Das Leben ist eine Baustelle - Wie Wanfried gegen den Bevölkerungsschwund kämpft
Von Michael Frantzen -
14:00 Uhr
Nachrichten
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14:07 Uhr
Kompressor
Das Kulturmagazin
Moderation: Timo Grampes
Frage des Tages: How low can you go, Nick Cave?
"Der Perser und die Schwedin" - Rettung eines besonderen Films
Gespräch mit dem Filmkritiker Matthias Dell
Gestalten! Jogginghose
Von Anette Schneider
"Klangbild" - Die Geräusche von Kiel mit den Ohren geflüchteter Jugendlicher
Gespräch mit Johannes Kulm
Das Detroit Deutschlands und das Kaugummimuseum
Von Anja Reinhardt14:30 UhrKulturnachrichten -
15:00 Uhr
Kakadu
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15:30 Uhr
Tonart
Das Musikmagazin am Nachmittag
Moderation: Oliver Schwesig
Back to the roots: Joel Gibb und die Hidden Cameras verlassen Deutschland
Soundscout: Jorinde Jelen Band aus Leipzig
Von Martin Risel
Júníus Meyvant
Gespräch mit Unnar Sigurmundsson16:00 UhrNachrichten -
17:00 Uhr
Nachrichten
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17:07 Uhr
Studio 9
Kultur und Politik am Abend
Moderation: Nicole Dittmer und Julius Stucke17:30 UhrKulturnachrichten18:00 UhrNachrichten -
18:30 Uhr
Weltzeit
Regieren und kreieren - Künstler in Washington
Von Martina Buttler
Welcome to Denali National Park - Tourismus und Naturschutz verbinden
Von Nicole Markwald
Moderation: Isabella KolarWelcome to Denali National Park - Tourismus und Naturschutz verbinden
Er ist einer der ältesten Nationalparks der USA und größer als jeder andere in den kontinentalen Vereinigten Staaten: der Denali National Park in Alaska. Er wurde um den höchsten Berg Nordamerikas eingerichtet, der damals noch Mount McKinley hiess. Der Besuch des Parks ist von Mitte Mai bis September möglich, dann bietet sich den Besuchern eine spektakuläre Weite, in der Karibus, Dall-Schafe, Elche, Wölfe und Grizzlys zu Hause sind. Doch nicht jeder Parkbesucher hat Glück: wegen des Wetters ist der 6190 Meter hohe Denali selbst nur etwa alle fünf Tage zu sehen. -
19:00 Uhr
Nachrichten
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19:07 Uhr
Zeitfragen
Magazin
19:30 UhrZeitfragenRaubgrabungen
Das schmutzige Geschäft mit der Antike
Von Günther Wessel
(Wdh. v. 08.09.2015)"Wenn wir Antiken sammeln, sind wir für Raubgrabungen verantwortlich", sagt der New Yorker Archäologe Oscar White Muscarella. Auf sechs bis acht Milliarden Euro pro Jahr schätzen Fahnder den Umsatz aus dem Verkauf illegal erlangter Kulturgüter weltweit. Die Gier der Sammler zerstört die Vergangenheit ganzer Völker und fördert die organisierte Kriminalität weltweit. Illegale Netzwerke von Räubern und Hehlern schaffen das Kulturgut ins Ausland: nach London, Brüssel oder München. Auktionshäuser, Privatleute oder Internethändler verkaufen die Ware mit gefälschten Provenienzen weiter und profitieren von den laxen Bestimmungen in Deutschland, einer Drehscheibe des illegalen Antikenhandels. Anders als im Drogen- und Waffengeschäft sind sich Endkunden jedoch keines Unrechts bewusst.
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20:00 Uhr
Nachrichten
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20:03 Uhr
Konzert
Young Euro Classic
Konzerthaus Berlin
Aufzeichnung vom 01.09.2016
Wolfgang Amadeus Mozart
Divertimento für Streicher F-Dur KV 138 ("Salzburger Sinfonie" Nr. 3)
Gustav Mahler
Adagietto aus der Sinfonie Nr. 5 cis-Moll
Henri Casadesus
Konzert für Viola und Streicher c-Moll "im Stile von Johann Christian Bach"
Josef Suk
Streicherserenade Es-Dur op. 6
Yura Lee, Viola
Deutsche Streicherphilharmonie
Leitung: Wolfgang Hentrich -
22:00 Uhr
Alte Musik
"Dass alles Alte, Gute neu bleibt"
Mendelssohn und die Alte Musik
Von Helga Heyder-SpäthDass Felix Mendelssohn Bartholdy sich intensiv mit den Werken Johann Sebastian Bachs auseinandergesetzt hat, ist heute hinlänglich bekannt. Seine Wiedererweckung der 'Matthäuspassion' ist berühmt geworden. Und natürlich steht Bachs Werk im Mittelpunkt von Mendelssohns musikhistorischem Interesse. Aber genauso hat er sich auch mit Händel und Haydn auseinandergesetzt und mit den Werken der alten Meister - nicht nur in der Theorie, sondern auch in der Praxis, wovon u.a. seine Briefe ein lebendiges Zeugnis geben: "Ich bekam Lust, meine Domänen zu bereisen und gute Musik zu suchen; so saß ich denn Mittwoch nach dem Verein im Wagen, fuhr nach Elberfeld und trieb Improprien von Palestrina, die Misereres von Allegri und Bai, und die Partituren und Stimmen vom Alexanderfest auf, nahm sie gleich mit und fuhr nach Bonn. Dort kramte ich die Bibliothek allein durch … Ich fand prächtige Sachen und nahm von dort wieder sechs Messen von Palestrina, und eine von Lotti, eine von Pergolese und Psalmen von Leo, Lotti u.s.w. mit. Endlich in Köln trieb ich die besten alt-italienischen Stücke auf, die ich bis jetzt kenne, namentlich zwei Motetten von Orlando di Lasso, die ganz wunderherrlich sind, noch ernster und breiter als die beiden Crucifixus von Lotti. Eines davon, 'populus meus' singen wir nächsten Freitag öffentlich in der Kirche". (Brief an die Familie vom 26. Oktober 1833)
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22:30 Uhr
Studio 9
Themen des Tages
Moderation: Hanns Ostermann -
23:00 Uhr
Nachrichten
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23:05 Uhr
Fazit
Kultur vom Tage
Moderation: Andrea Gerk
Tausendsassa der Kunstszene: Sven Drühl im Haus am Waldsee
Kulturpresseschau23:30 UhrKulturnachrichten