Praemium Imperiale

"Musik mit einer Botschaft"

Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts
Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts © picture alliance / dpa / Tim Brakemeier
Klaus-Dieter Lehmann im Gespräch mit Kathrin Heise und Christian Rabhansl · 16.07.2014
Arvo Pärt vereine in seiner zeitgenössischen Musik unterschiedliche europäische Strömungen, lobt Klaus-Dieter Lehmann, Präsident des Goethe-Instituts. Als politischen Akt habe er einige seiner Kompositionen der ermordeten russischen Journalistin Anna Politkowskaja gewidmet.
"Er ist jemand, der wirklich es versteht, die entsprechenden Strömungen, insbesondere auch die sehr starke spirituelle Linie der Musik in einer Weise zu vereinigen, dass er derzeit, ich würde sagen, einer der erfolgreichsten zeitgenössischen Komponisten ist", so Lehmann. Er ist auch deutscher Repräsentant der Japan Art Association, die den am höchsten dotierten Kunstpreis Praemium Imperiale in diesem Jahr zum 26. Mal vergibt.
Der estnische Komponist Arvo Pärt im Jahr 2008, im Hintegrund die Musiker eines Sinfonie-Orchesters.
"Einzigartige Klangwelten" lobte die Jury Arvo Pärts Werke.© picture-alliance / dpa / Scanpix, Pedersen
Neben Arvo Pärt werden in diesem Jahr der südafrikanische Dramatiker Athol Fugard, der französische Maler Martial Raysse, der US-Architekt Steven Holl und der italienische Bildhauer Giuseppe Penone geehrt.
Der Südafrikaner Athol Fugard (Foto von 1995) gilt als einer der führenden zeitgenössischen Dramatiker.
Der Südafrikaner Athol Fugard (Foto von 1995) gilt als einer der führenden zeitgenössischen Dramatiker.© picture alliance / dpa / Walter Dhladhla
Der 82-jährige Fugard beeindrucke durch sein Multitalent als Romanautor, Dramatiker und Regisseur, sagte Klaus-Dieter Lehmann, Mitglied des deutschen Nominierungskomitees und Präsident des Goethe-Instituts im Deutschlandradio Kultur. Außerdem habe sich Fugard bereits Ende der 50er-Jahre "ganz eindeutig gegen die Apartheid positioniert". So habe er zum Beispiel auf der Bühne gemischte Ensembles aus Schwarzen und Weißen eingesetzt. Fugard ist ferner Autor des Romanes "Tsotsi", dessen Verfilmung 2006 einen Oscar als "bester fremdsprachiger Film" bekam.
Ausgelobt wird der "Praemium Imperiale" seit 1988 von der Japan Art Association. Die mit jeweils rund 110.000 Euro dotierten Auszeichnungen werden am 15. Oktober von Prinz Hitachi in Tokio verliehen.
Mehr zum Thema