Popmusik

Keine Renaissance der Hamburger Schule

Tocotronic-Sänger Dirk von Lowtzow bei einem Auftritt der Band beim Berlin-Festival 2007.
Tocotronic-Frontmann Dirk von Lowtzow in Aktion © dpa/ picture alliance / Britta Pedersen
25.08.2014
Der sogenannte Diskursrock der Hamburger Schule, also gitarrenlastiger Indierock mit intellektuellen Texten, hat heute wenig Chancen auf ein Comeback, sagt der Musikwissenschaftler Klaus Frieler. Anders als in den 1990er-Jahren fehlten heute dafür die Voraussetzungen.
Der Musikwissenschaftler und Musiker Klaus Frieler glaubt nicht, dass die legendäre Hamburger Schule einer Renaissance entgegen strebt.
Im Deutschlandradio Kultur sagte Frieler, die Hamburger Schule sei auch eine Szene gewesen, die Musiker der verschiedenen Bands hätten sich unter anderem alle in der gleichen Kneipe getroffen.
Doch spätestens mit dem Abriss von Heinz Karmers Tanzcafe sei Ende der 1990er Jahre auch die Hamburger Schule zu Ende gegangen. "Es verlief sich einfach alles", so Frieler: Die Bands hätten noch Platten gemacht, aber der Zusammenhang sei nicht mehr da gewesen.
Kein Hype um die Hamburger Schule in Sicht
Natürlich sei es möglich, dass sich neue Bands auch heute noch stilistisch auf die Hamburger Schule beziehen, so Frieler. Dass es aber noch mal einen Hype um die Schule gebe, glaube er nicht. Er sehe einfach nicht die Bedingungen für die Ausbildung einer entsprechenden Szene.
"Aber das sind natürlich auch Leute, die 20 Jahre jünger sind als ich, und ich kriege auch längst nicht mehr alles mit", räumte der Musikwissenschaftler ein.
Zu den erfolgreichsten Bands der Schule zählt Frieler Tocotronic, Blumfeld und Die Sterne. Frieler hatte selbst Mitte der 199er Jahre Bass in der Hamburger Band Concord gespielt.
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