Popmusik & Co.

Es wird geküsst, was das Zeug hält

Die "East Side Gallery" ist das größte noch verbliebene Reststück der Berliner Mauer: Das bekannteste Mauerbild ist der "Bruderkuss" zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker, gemalt vom russischen Künstler Dimitri Wrubel.
Die "East Side Gallery" ist das größte noch verbliebene Reststück der Berliner Mauer: Das bekannteste Mauerbild ist der "Bruderkuss" zwischen Leonid Breschnew und Erich Honecker, gemalt vom russischen Künstler Dimitri Wrubel. © ure alliance / Wolfram Steinberg
Von Matthias Hanselmann · 11.09.2016
Der Kuss gilt in vielen Kulturen als Ausdruck von Liebe, Freundschaft und Ehrerbietung. Rein biologisch ist er ein oraler Körperkontakt mit einer Person oder einem Gegenstand. Wissenschaftlich erforscht werden Küsse von der Philematologie. Dabei werden physiologische, soziale und kulturelle Aspekte des Küssens untersucht.
In der Popmusik wird geküsst, was das Zeug hält! Wen wundert dies, handeln doch gefühlte neunzig Prozent der Songs von Liebe in allen ihren Spielarten und Gefühls- oder Gemütszuständen. Und der Kuss gehört in unseren westlichen Kulturen seit jeher zu Liebe und zur Sexualität.
Der vor nicht allzu langer Zeit verstorbene Künstler Prince brachte es in seinem Song "Kiss" auf den Punkt:
"You don't have to be rich
To be my girl
You don't have to be cool
To rule my world
I just want your extra time
and your Kiss."
Bei den Prinzen ist "Küssen verboten”, und schon die Comedian Harmonists glaubten: "So ein Kuss kommt von allein". Max Raabe hielt viele Jahre später, aber in ähnlichen Stil, dagegen: "Küssen kann man nicht alleine".
Ich wünsche viel Spaß bei einem Sonntagmorgen voller Küsse, Pop-Histörchen und Rätselfragen. Gönnen Sie sich doch zum Frühstück beim Radiohören einen Schoko-Kuss. Viel Spaß!

Musikalische Histörchen

Keith Moon am Schlagzeug
Er galt als der größte Rowdy der Rockgeschichte: Keith Moon, Schlagzeuger von The Who.© IMAGO / United Archives International
Die britische Band The Who ersetzten ihren, ein Jahr zuvor, verstorbenen Schlagzeuger Keith Moon (Moon, the Loon) durch den Ex-Faces-Trommler Kenny Jones. Für Fans der Band, die durch "My Generation" und ihre Rockoper "Tommy" und "Quadrophenia" weltberühmt wurden, kein adäquater Ersatz. Moon, der 1964 zur Band rund um Pete Townshend gekommen war, galt nicht nur als Witzbold der Band, er war auch einer der expressivsten Schlagzeuger des Rock. Nicht selten zerstörte er seine Trommeln nach einem Auftritt. Allerdings mussten auch diverse Hotel- und Wohnungseinrichtungen daran glauben und so wundert es nicht, dass The Who in einigen Häuser Hausverbot hatten. Legendär auch ihre Auftritt 1970 in Leeds und beim Isle of Wight Festival.

Rätsel

Es gibt ja Begriffe die uns heute altmodisch erscheinen. Das Wort "Halbstarker" gehört sicherlich dazu. So nannte man in den 1950er Jahren Jugendliche die mit Mopeds und Motorrädern Städte und Dörfer in Deutschland, der Schweiz und Österreich unsicher machten. Sie versuchten der konservativen Enge der deutschsprachigen Nachkriegsgesellschaften zu entfliehen und dagegen zu rebellieren auch mit hohem Alkoholkonsum und Massenschlägereien. Ihre Helden waren amerikanische Filmstars wie James Dean in den Streifen "Denn sie wissen nicht was sie tun". Ihr typisches Äußeres bestand aus einer Tolle im Haar, karierten Hemden und Lederjacke. Wie aber nannte man damals umgangssprachlich die Beinkleider welche die Halbstarken trugen. Ein Begriff den es übrigens sowohl in West wie in Ostdeutschland gab. Und für wen wurden diese Hosen ursprünglich einmal entwickelt. Diese beiden Dinge würden wir gerne von ihnen wissen.
Auflösung:
Die "Halbstarken" trugen natürlich wie ihre amerikanischen Helden Jeans. Aber die nannte man damals in West- wie in Ostdeutschland umgangssprachlich nur "Nietenhosen", "Niethose" oder auf Plattdeutsch auch schon mal "Nietenbüx". Entwickelt wurden diese Hosen von Levi Strauss und Jacob Davis. Strauss hatte einen Laden in San Francisco für Goldgräberbedarf und für diese waren die robusten Hosen mit den Nieten gedacht. "Nietenhose" und "Goldgräber" - das waren die beiden Antworten, die wir gerne von Ihnen wissen wollten.

Brillant oder Bullshit!?
Das Wochenchaos

Das war die Woche der außenpolitischen Unglaublichkeiten: Donald Trump verrät endlich seinen supergeheimen idiotensicheren Plan, wie er ganz sicher den IS besiegen wird. Sein Konkurrent von der Libertären Partei wird geographisch auf dem falschen Fuß erwischt. Und der IS hat angeblich eine neue Kleiderordnung herausgegeben.

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