Pompeji

Neue Schutzdächer für die Ruinenromantik

Touristen besichtigen das ausgegrabene Forum in der antiken Stadt Pompeji, aufgenommen am 21.09.2009. Das Forum befindet sich inmitten der Altstadt Pompejis.
Touristen besichtigen das Forum im antiken Pompeji © dpa / Waltraud Grubitzsch
Ralf Kilian im Gespräch mit Britta Bürger  · 28.03.2016
Pompeji zählt zu den meistbesuchten antiken Stätten der Welt, doch sie verfällt mehr und mehr. Wind und Wetter sind die größten Feinde der dort tätigen Restauratoren-Teams, sagt der Kulturerbe-Forscher Ralf Kilian.
"Wir haben immer mehr extreme Ereignisse, was das Klima angeht", sagte der Kuturerbe-Forscher Ralf Kilian im Deutschlandradio Kultur. "Im Grunde ist es so, dass hier ein Umdenken stattfinden muss." Kilian gehört zu den Wissenschaftlern, die unter der Leitung des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik IBP und des Lehrstuhls für Restaurierung der Technischen Universität München (TUM) mit dem "Pompeii Sustainable Preservation Project" versuchen, dem weiteren Verfall der historischen Stätte Einhalt zu gebieten.

Neuer Prototyp von Schutzdach

"Was wir als Besucher und Touristen an Pompeji wahnsinnig schätzen, ist diese Ruinenromantik", sagte Kilian. Sie entstehe allerdings auch dadurch, dass die Ruinen ohne Schutzdächer jeder Witterung ausgesetzt seien. "Ohne ein Schutzdach werden wir aber keine dauerhafte Erhaltung erreichen können", sagte er. Die Restaurierung sei obsolet, wenn man Wind, Regen und Sonne nicht in den Griff bekomme. Deshalb habe das Forscherteam einen neue Prototyp für ein Schutzdach entwickelt, der im Frühjahr in Pompeji aufgestellt werde. Da man nicht mit schwerem Gerät in das Ausgrabungsgebiet hineinfahren könne, sei dabei wichtig, dass das neue Schutzdach von zwei Personen aufgestellt werden könne. Es handele sich um langlebiges Material, das hoffentlich mehr als 50 Jahre halte und selbst Erdbeben in dieser vulkanischen Zone standhalte.
Mehr zum Thema