Pleitgen: Kirch hat ARD und ZDF gut getan

Fritz Pleitgen im Gespräch mit · 14.07.2011
Der Journalist Fritz Pleitgen hat den verstorbenen Medienunternehmer Leo Kirch als "durchtriebenen Geschäftsmann" gewürdigt, von dem die öffentlich-rechtlichen Sender letztlich jedoch auch profitiert hätten.
Der ehemalige WDR-Intendant sagte im Deutschlandradio Kultur, im Umgang mit Kirch sei immer Vorsicht geboten gewesen – auch wenn er ihn persönlich als sehr liebenswürdig und humorvoll kennen gelernt habe. Kirchs ausgedehntes Netzwerk habe die öffentlich-rechtlichen Sender "immer wieder in prekäre Situationen gebracht", denn an ihm habe bei Film- und Sportübertragungsrechten lange Jahre kein Weg vorbei geführt. Insgesamt betrachtet, habe eine Figur wie Leo Kirch ARD und ZDF aber gut getan: "Wir sind dadurch unternehmerischer geworden und auch im Programm nicht schlechter. Und insgesamt hat das Publikum von diesem Wettbewerb profitiert."

Pleitgen sagte weiter, Kirch habe immer die Vorstellung angetrieben "in eine Liga mit Rupert Murdoch und Silvio Berlusconi" aufzusteigen. Er habe die nötige Kreativität und Risikobereitschaft dafür besessen, diese Vision umzusetzen. "Und dabei hat er sich mächtig verhoben." Die Kirch-Pleite im Jahr 2002 sei für die Branche ein Schock gewesen.

Das vollständige Gespräch mit Fritz Pleitgen können Sie bis zum 14.11.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Angebot nachhören.
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