Piano-Musik

Klavier trifft auf Schreibmaschine

Von Christian Grasse · 26.03.2014
Wie klingt es, wenn ein Pianist sein Klavier mit einer Schreibmaschine und einem alten Fotoapparat vereint? Das und noch mehr macht der Pianist Oskar Schuster auf seinem neuen Album "Sneeuwland".
Musikalisch erinnert der Berliner nicht selten an den Franzosen Yann Tiersen und seinen Soundtrack zum Film “Die fabelhafte Welt der Amélie”. Verspielt und liebevoll sind die arrangierten Klavierklänge von Oskar Schuster. Ob es sich bei “Les Sablons” um eine Hommage an die gleichnamige Pariser U-Bahn-Station handelt, lässt Oskar Schuster offen. Der Hörer soll viel lieber selbst auf Entdeckungsreise gehen und da gibt es einiges zu erkunden. Vor allem klanglich.
Neben Klavier und Glockenspiel streut Schuster sehr gerne unkonventionelle Klänge in seine Stücke ein. Die Tasten- und Klick-Geräusche einer Schreibmaschine und eines alten Fotoapparates zum Beispiel. Das passt zum Gesamtbild des Berliner Pianisten. Erinnerungen und Eindrücke, die man normalerweise schriftlich oder fotografisch festhält, überträgt er in die Musik. Wohl dosiert, zurückhaltend und nachdenklich.
Verbindung unterschiedlicher Klänge und Elemente
Die Verbindung unterschiedlicher Klänge und Elemente findet man auch in seinen Titeln wieder. Neben dem Französischen, tauchen auch niederländische, isländische und estnische Titel auf. “Sneeuwland”, niederländisch für “Schneeland”, heißt das dritte Album von Oskar Schuster, das trotz des kühlen Namens sehr viel Wärme ausstrahlt. Das wird besonders bei dem Song “Lumehelves” deutlich. Das ist estländisch und bedeutet Schneeflocke.
In dem Stück wird Schusters Klavierspiel durch den Gesang der Estländerin Possimiste angereichert. Die derzeit in Island lebende Künstlerin tauchte bereits in früheren Stücken von Oskar Schuster auf. Die beiden fanden sich mehr oder weniger zufällig im Internet. Das verträumt-melancholische Stück “Lumehelves” ist das aktuelle Ergebnis dieses glücklichen Zusammentreffens
“Sneeuwland” erschien im Eigenverlag des Berliners. Die Musik gibt’s seit vergangener Woche als Download und Stream auf allen gängigen Plattformen im Internet und als CD direkt auf der Webseite von Oskar Schuster.
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