phil.COLOGNE

    Philosophie ist wie Kitzeln im Kopf

    Der mit 50.000 Euro dotierte Meister-Eckhart-Preis steht am 19.05.2014 im Rahmen der Phil.Cologne in Köln
    Der mit 50.000 Euro dotierte Meister-Eckhart-Preis. © dpa/ picture alliance / Rolf Vennenbernd
    20.05.2014
    Sollten Tiere Bürgerrechte haben? Woher kommen die Ideen? Wieviel Gleichheit braucht Gerechtigkeit? Solch elementare Fragen stellt eine Woche lang das Philosophiefestival phil.COLOGNE.
    Eine Woche lang widmet sich die phil.COLOGNE den drängenden Fragen unserer Zeit, aber auch grundsätzlichen philosophischen Problemen. Bis zum 25. Mai diskutieren in der Domstadt neben Philosophen auch Mediziner, Künstler, Theologen, Schriftsteller und Naturwissenschaftler Fragen nach dem guten Leben, nach der Zukunft des Menschen oder nach dem Sinn von Schlagern.
    Eingeladen sind bekannte Denker wie Peter Sloterdijk, Bernard-Henri Lévy oder Hartmut Rosa. Zum Auftakt der phil.COLOGNE erhielt die politische Philosophin Seyla Benhabib den Meister-Eckhart-Preis 2014 für ihre Arbeiten zur Globalisierung und Migration.
    Die türkisch-amerikanische Philosophin Seyla Benhabib erhält am 19.05.2014 im Rahmen der Phil.Cologne in Köln (Nordrhein-Westfalen) den mit 50.000 Euro dotierten Meister-Eckhart-Preis.
    Die türkisch-amerikanische Philosophin Seyla Benhabib erhält im Rahmen der Phil.Cologne den mit 50.000 Euro dotierten Meister-Eckhart-Preis.© dpa/ picture alliance / Rolf Vennenbernd
    Philosophie für Kinder
    Auch Kinder und Jugendliche sollen an die Welt der Philosophie herangeführt werden, deshalb gibt es für sie spezielle Seminare, in denen grundlegende Fragen wie Gerechtigkeit anhand von Beispielen aus dem Lebensumfeld der Kinder erörtert werden, in Bezug auf die Gerechtigkeit also: Ist es nicht unfair, wenn ein Lehrer seine Lieblingsschüler bevorzugt oder wenn nur diejenigen gute Noten bekommen, deren Eltern reich genug sind, um Nachhilfestunden zu bezahlen?
    Die Rückkehr zum Marktplatz
    Der Journalist Jürgen Wiebicke ist Mitglied der Programmleitung des Philosophiefestivals. "Den Elfenbeinturm bewohnen nur noch wenige Philosophen", sagte Wiebicke im Deutschlandradio Kultur.
    "Im Moment erleben wir eine Rückkehr des antiken Gedankens von Philosophie, der ja bekanntlich auf dem Marktplatz von Athen entstanden ist, dass nämlich (…) die Philosophie von den wichtigsten Dingen des Lebens handelt. Und wenn das so ist, ist klar, dass das jeden Menschen betrifft."
    In seinen Augen gehe es in der Philosophie heute darum, dass demokratische Ideal von Mündigkeit einzulösen:
    "Jeder soll wissen, mit Sokrates, was der Unterschied ist zwischen Wissen und Meinen, und zweitens, jeder soll mehr als eine Meinung kennen, um sich dann wirklich ein Urteil zu bilden. Und ich glaube, dass die Philosophie heute in einer sehr unübersichtlich gewordenen Welt eine große und produktive Rolle spielen kann."
    abu