Pater Anselm Grün

Mönch, Missionar, Medienstar

Pater Anselm Grün
Pater Anselm Grün © Foto: Vier-Türme-Verlag
Anselm Grün im Gespräch mit Klaus Pokatzky · 05.09.2016
Finanzmanager, Menschenkenner, Seelsorger - Pater Anselm Grün ist ein Allround-Talent mit großer Empathiefähigkeit. Viele Menschen suchen Rat in seinen Büchern, 300 hat er verfasst. Auch mit weltlichen Problemen kennt Grün sich aus.
Er ist der wohl bekannteste Mönch Deutschlands: der Benediktinerpater und Bestsellerautor Anselm Grün. Seine Bücher wurden in mehr als 30 Sprachen übersetzt und rund 20 Millionen Mal verkauft: spirituelle Ratgeber, Kalender, Grußkarten. Gerade ist sein neustes Buch erschienen: "Von Gipfeln und Tälern des Lebens".
"Wandern hat auch mit wandeln zu tun", sagt Anselm Grün.
"Indem ich wandere, wandle, verwandle ich mich, werde ich ein neuer Mensch, werde ich ganz ich selber. Ich gehe hinein in die einmalige Gestalt, die Gott mir zugedacht hat. All das, was wir tun, ist für mich immer auch ein Symbol für unseren inneren Weg."

Eigene Zweifel am Mönchsein in den 70ern

Mit 19 Jahren trat Anselm Grün in den Benediktinerorden ein und lebt nun seit 52 Jahren in der Abtei Münsterschwarzach.
"Es gab zwar Krisen, wo ich es schwer hatte. In den 70er-Jahren sind viele Mitbrüder ausgetreten, und da war schon die Frage, warum bleibe ich. Aber als ich mir überlegte: Ich trete aus, habe ich schon gemerkt, das stimmt nicht für mich. Es stimmt für mich, Mönch zu bleiben und bis zuletzt zu bleiben und diesen Weg weiterzugehen."
Der Bestseller unter den christlichen Autoren ist auch ein Medienstar, der auch auf Youtube zu sehen ist. Mit Finanzen kennt er sich aus. Über 30 Jahre war Anselm Grün als Cellerar für die wirtschaftlichen Belange seiner Abtei verantwortlich. Der Pater investiert auch erfolgreich in Aktien und Anleihen.
"Ich werde oft dafür kritisiert: Da schreibt er fromme Bücher, und dann spekuliert an der Börse. Aber das hat mit Spekulieren nichts zu tun, sondern mit realem Anlegen. Natürlich ist es auch immer mit Risiko verbunden. Wichtig ist, dass ich kreativ damit umgehe."
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