Partykultur von den 50er-Jahren bis heute

"Kontrollierte Ausbrüche"

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Auf der Silvester-Party 2014 in Berlin spielte auch die Band Scooter © Ole Spata/dpa
Vincent Neumann im Gespräch mit Bodo Mrozek · 31.12.2015
Wurden früher noch echte Feste gefeiert, gibt es heute eigentlich nur noch "Party". Statt Smoking trägt man legere Kleidung, statt Tanz-Kapellen werden DJs engagiert. Der Historiker, Autor und Journalist Bodo Mrozek hat diesen Wandel in unseren Feiergewohnheiten unter die Lupe genommen.
Die Feierkultur hierzulande hat gigantische Event-Formen angenommen. In der Silvesternacht werden Hunderttausende Besucher zur Mega-Party am Brandenburger Tor erwartet, dieses Jahr unter verschärften Sicherheitsmaßnahmen. Die geplante Party in Brüssel indes wurde wegen Terrorgefahr abgesagt - womit der Einfluss des politischen Umfeldes auf die Partykultur in drastischer Weise sichtbar wird.
Durch Radio und Plattenspieler verlagerte sich das Feiern in Privaträume
Der Historiker Bodo Mrozek analysiert im Tonart-Gespräch die Geschichte des Feierns – von den 1950er Jahren, in denen plötzlich abspielbare Musik zur Verfügung stand und Partys deswegen nun in Privaträumen stattfanden, bis heute, wo das Feiern sich wieder auf die Straße verlagert hat. Das Feiern habe immer zum Alltag gehört, sagt Mrozek. Er spricht von "kontrollierten Ausbrüchen". Die Party habe eine regulierende Funktion – und bestätige dabei auch die werktägliche Ordnung.
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