Nominierungen für den Filmpreis

    Görlitz goes Oscars

    Preisverleihung: Silberner Bär für "The Grand Budapest Hotel" 64. Berlinale 2014
    "Grand Budapest Hotel" wurde bereits bei der letzten Berlinale ausgezeichnet. Reicht es für einen Oscar? © imago
    15.01.2015
    "The Grand Budapest Hotel", eine britisch-deutsche Komödie, könnte bei der diesjährigen Oscar-Verleihung am 22. Februar als großer Gewinner hervorgehen. Ein ehemaliges Kaufhaus in Görlitz diente als Kulisse. Doch auch andere Filme haben Chancen auf die begehrte Kategorie "Bester Film".
    Insgesamt neun Mal ist "The Grand Budapest Hotel" für einen Oscar nominiert. Aber auch die Filmdramen "Boyhood", "Selma" und "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" sind in der Kategorie "Bester Film" im Rennen. Die drei Werke gehören zu den acht Nominierungen für den wichtigsten Filmpreis der Welt. Das gab die Oscar-Akademie am Donnerstag bekannt.
    Ein Gespräch mit Kerstin Zilm, die die Oscar-Nominierungen in Los Angeles verfolgt hat:
    "The Grand Budapest Hotel" von Wes Anderson und "Birdman" von Alejandro González Iñárritu sind bei den diesjährigen Oscars in je neun Kategorien nominiert, unter anderem in den Kategorien "Bester Film" und "Beste Regie". "The Grand Budapest Hotel" gewann auch schon einen Silbernen Bären auf der Berlinale 2014 in Berlin.
    Kaufhaus im sächsischen Görlitz
    Das derzeit geschlossene Kaufhaus in Görlitz diente 2013 als Filmkulisse für "The Grand Budapest Hotel". © picture alliance / dpa / Foto: Jens Trenkler
    Als weiterer Favorit mit acht Nominierungen geht der Historienthriller "The Imitation Game" mit Benedict Cumberbatch in der Rolle des britischen Mathematikers und Kriegshelden Alan Turing in das Oscar-Rennen, darunter ebenfalls als "Bester Film". Das vielgelobte Kindheitsporträt "Boyhood" von Richard Linklater hat sechs Gewinnchancen, unter anderem in der Kategorie "Beste Regie".
    Auch Wim Wenders hat mit seiner Dokumentation "Das Salz der Erde" Chancen auf eine Trophäe. Der 69-Jährige könnte in der Sparte "Beste Dokumentation" gewinnen. Der Film erzählt vom Werk des brasilianischen Fotografen Sebastião Salgado.
    Wim Wenders steht bei der Premiere des Films "Das Salz der Erde" in der Lichtburg in Essen.
    Wim Wenders steht bei der Premiere des Films "Das Salz der Erde" in der Lichtburg in Essen.© picture alliance / dpa / Marcel Kusch
    Komponist zum zehnten Mal nominiert
    Den Oscar als beste Hauptdarstellerinnen könnten Julianne Moore und Reese Witherspoon gewinnen. In dieser Kategorie gibt es insgesamt fünf Nominierte. Moore ist mit ihrem Alzheimerdrama "Still Alice - Mein Leben ohne Gestern", Witherspoon mit dem Selbstfindungsepos "Der große Trip - Wild" im Rennen.
    Als beste Hauptdarsteller haben Benedict Cumberbatch und Eddie Redmayne Chancen. Sie gehören zu den insgesamt fünf Nominierten in dieser Kategorie: Cumberbatch als Alan Turing in "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben", Redmayne als Stephen Hawking in "Die Entdeckung der Unendlichkeit".
    Chancen auf den Oscar als beste Nebendarstellerin haben Keira Knightley und Meryl Streep. Streep wurde für ihre Rolle als Hexe in "Into the Woods" genannt, Knightley für "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben". Bei den Männern gehören Robert Duvall und Ethan Hawke zu den fünf Nominierten für den Oscar als beste Nebendarsteller.
    Seine zehnte Nominierung holte Star-Komponist Hans Zimmer. Der gebürtige Frankfurter wurde mit der Filmmusik für Christopher Nolans "Interstellar" nominiert.
    "Boyhood" und "Birdman" haben bereits abgesahnt
    Die Oscar-Trophäen werden am 22. Februar in Los Angeles zum 87. Mal vergeben. Als Moderator wird dann erstmals der US-Schauspieler Neil Patrick Harris auf der Bühne stehen.
    Bereits die Nominierung für den begehrtesten Filmpreis gilt als besondere Ehre. Mit dem Preis belohnen die weltweit vertretenen Mitglieder der Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) in Los Angeles die besten Leistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres.
    "Boyhood" und "Birdman" waren bereits die großen Gewinner der Golden Globes in diesem Jahr.
    Mit dem Oscar für den besten Film wurde 2014 "12 Years a Slave" des britischen Regisseurs Steve McQueen ausgezeichnet. Damit hatte zum ersten Mal der Film eines schwarzen Regisseurs den wichtigsten Preis erhalten. Der Weltraum-Thriller "Gravity" erhielt den Oscar für die beste Regie. Deutsche Kandidaten gingen leer aus.
    Spitzname "Oscar" wurde 1939 zugelassen
    Die Figur des Oscar gleicht einem Ritter, der auf einer Filmspule steht und sich auf ein Schwert stützt: 35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer und mit Gold überzogen. Ihren Namen verdankt die Figur angeblich der Bibliothekarin und späteren Akademie-Direktorin Margaret Herrick. Die Statue sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich, soll sie gesagt haben. 1939 ließ die Akademie den Spitznamen zu. Die offizielle Bezeichnung ist "Academy Award of Merit".
    Als erster Schauspieler überhaupt erhielt Emil Jannings 1929 die begehrte Trophäe - für seine Rollen in den Stummfilmen "Der Weg allen Fleisches" (Regie: Victor Fleming) und "Sein letzter Befehl" (Regie: Josef von Sternberg). Bis heute wurden fast 3.000 der kleinen Statuen vergeben.
    Die Nominierungen in den wichtigsten Sparten im Überblick:
    Bester Film: "American Sniper" - "Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)" - "Boyhood" - "The Grand Budapest Hotel" - "The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben" - "Selma" - "Die Entdeckung der Unendlichkeit" - "Whiplash"
    Beste Regie: Wes Anderson ("Grand Budapest Hotel") - Alejandro G. Iñárritu ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)") - Richard Linklater ("Boyhood") - Morten Tyldum ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben") - Bennett Miller ("Foxcatcher")
    Bester Hauptdarsteller: Steve Carell ("Foxcatcher") - Benedict Cumberbatch ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben") - Michael Keaton ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)") - Eddie Redmayne ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") - Bradley Cooper ("American Sniper")
    Beste Hauptdarstellerin: Marion Cotillard ("Zwei Tage, Eine Nacht") - Felicity Jones ("Die Entdeckung der Unendlichkeit") - Julianne Moore ("Still Alice - Mein Leben ohne Gestern") - Rosamund Pike ("Gone Girl - Das perfekte Opfer") - Reese Witherspoon ("Der große Trip - Wild")
    Bester Nebendarsteller: Ethan Hawke ("Boyhood") - Edward Norton ("Birdman (oder die unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)") - Mark Ruffalo ("Foxcatcher") - J.K. Simmons, ("Whiplash") - Robert Duvall ("Der Richter")
    Beste Nebendarstellerin: Patricia Arquette ("Knabenalter") - Keira Knightley ("The Imitation Game - Ein streng geheimes Leben") - Emma Stone ("Birdman (oder sterben unverhoffte Macht der Ahnungslosigkeit)") - Meryl Streep ("Into the Woods" ) - Laura Dern ("Der große Reise - Wild")
    abr/ inh
    Mehr zum Thema