Die armenische Königin

Die Handlung ist typische barock-antik: Lucio Vero – Mitregent des römischen Kaisers Marc Aurel – hat sich auf dem Feldzug gegen die Parther in Berenike, die Königin von Armenien und Braut seines totgeglaubten Gegners Vologeso, verliebt. Doch Vologeso lebt – das ist die klassische Eifersuchts- und Crossoversituation. Denn es gibt noch eine vierte Anwärterin - die Kaiserstochter Lucilla ist nicht bereit, ihren Anspruch auf die Hand ihres Verlobten Lucio Vero aufzugeben.

Das Libretto zur Oper stammt von Apostolo Zeno. 1699 hat er es geschrieben. Es ist wohl eine der wirkmächtigsten Erzählungen der europäischen Opernbühne. Es verging kein Jahr des 18. Jahrhunderts, ohne dass das Libretto in einer aktualisierten Neuvertonung auf einer der zahlreichen Bühnen Italiens oder auch in Wien, Prag, München, Hamburg, London oder St. Petersburg herauskam. Das Stück wurde unter den verschiedensten Titeln präsentiert: Entweder war es nach einer der vier Hauptpersonen benannt oder erhielt einen allegorischen Titel wie etwa "Der Triumph der Beständigkeit".

Niccolò Jommelli war einer der berühmtesten unter den Komponisten, die auf diese Vorlage zugriffen. Er präsentierte seine Fassung erstmals 1766 in Ludwigsburg, wo Herzog Carl Eugen das größte Opernhaus Europas unterhielt und wo große theatralische Effekte ein "Muss" waren wie zum Beispiel der Kampf Vologesos mit einem Löwen oder die schockhafte Verwandlung eines Trauersaales in einen Festsaal. Bekannt waren die Ludwigsburger Inszenierungen auch durch die psychologische Feinzeichnung der Charaktere.

Aufzeichnung vom 19. Februar 2015

Niccolò Jommelli

Berenike - Königin von Armenien

Lucio Vero - Sebastian Kohlhepp

Vologeso - Sophie Marilley

Berenice - Ana Durlovski

Lucilla - Helene Schneiderman

Flavio - Catriona Smith

Aniceto - Igor Durlovski

Kaiserliche Diener - Thembinkosi Mgetyengana, Thomas Elwin

Staatsorchester Stuttgart

Leitung: Gabriele Ferro