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"Die rote Linie überschritten"

Ein Mann hält am 28.09.2012 in München (Bayern) ein elektronischen Reader der Marke Kindle in seinen Händen.
Ein Mann hält am 28.09.2012 in München (Bayern) ein elektronischen Reader der Marke Kindle in seinen Händen. © picture alliance / dpa / Peter Kneffel
27.05.2014
"Erpressung der Verlage" nennt Alexander Skipis vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels die Konditionsverhandlungen des Versandhändlers Amazon. Das sei ein "Geschäftsgebaren, das wir so nicht hinnehmen können".
Der Hauptgeschäftsführer des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Alexander Skipis, will sich kartellrechtlich gegen die Geschäftspraktiken des Versandhändlers Amazon wehren. Mit seinem jüngsten Vorgehen habe der Konzern "die rote Linie überschritten", sagte Skipis am Dienstag im Deutschlandradio Kultur.
Skipis bezieht sich auf Verhandlungen über die Konditionen für E-Books. "Es ist wohl ganz offensichtlich so, dass Amazon, um Druck in den Konditionenverhandlungen mit Verlagen auszuüben, die Lieferung von Printtiteln dieser Verlage zurückhält", so Skipis. Auf diesem Weg wolle das Versandhaus einen "fast doppelt so hohen Rabatt" herausschlagen. "Ich denke, das kann man durchaus auch als Erpressung der Verlage bezeichnen", sagte Skipis und sprach von einem "Geschäftsgebaren, das wir so nicht hinnehmen können".
Wie stark die Position Amazons ist, könnten die Verbaucher beeinflussen, betonte Skipis. "Der Kunde wird sich zum Schluss entscheiden müssen, ob er ein System wählt, hinter dem ein Unternehmen steht, das solche Geschäftspraktiken hat", sagte er und plädierte dafür, auf formatoffene E-Book-Reader zurückzugreifen.
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