Ökonomie

Der Kapitalismus ist endlich

Skyline von Frankfurt, im Vordergrund der Hauptbahnhof, hinten das Bahnkenviertel.
Die Skyline von Frankfurt am Main: Wie tief steckt der Finanzkapitalismus wirklich in der Krise? © imago/Westend61
Albrecht von Lucke im Gespräch mit Anke Schaefer und Christopher Ricke · 24.03.2015
Ist unser neoliberales Wirtschaftssystem wirklich alternativlos? Nein, sagen prominente Denker wie Thomas Piketty und Naomi Klein. Über den neuen Boom der Kapitalismuskritik sprechen wir mit dem Publizisten Albrecht von Lucke.
Beim heute in Tunis eröffneten Weltsozialforum möchten über 10.000 Teilnehmer eine neue Welt erfinden, eine Welt jenseits der neoliberalen Alternativlosigkeit. Der Politologe und Publizist Albrecht von Lucke, Redakteur der "Blätter für deutsche und internationale Politik", versucht diese Debatte über eine zeitgemäße Kapitalismuskritik in seiner Zeitschrift voranzutreiben.
In den "Demokratie-Lektionen" hat Lucke mit dem französischen Wirtschaftswissenschaftler Thomas Piketty und der kanadischen Globalisierungskritikerin Naomi Klein zwei Popstars der Kapitalismuskritik nach Berlin geholt. Die Veranstaltungen im Berliner Haus der Kulturen der Welt waren schon Wochen vorher ausverkauft.
"Das Ende unsere Wirtschaftssystems ist ausgemacht"
Die Krise des Finanzkapitalismus, so Lucke im Gespräch mit Deutschlandradio Kultur, eröffnet plötzlich ein Fenster darauf, dass die vermeintliche Alternativlosigkeit des Kapitalismus eine ist, die verdeckt hat, dass der Kapitalismus selber nicht die Alternative ist. Und dass er endlich ist, wie Wolfgang Streeck, ein renommierter deutscher Soziologe, soeben in den "Blättern" ausgeführt hat. "Das Ende unseres Wirtschaftssystems", so Streeck, "ist ausgemacht, es geht nur noch um das Wie."