...nur Fliegen ist schöner...

Up in the air

Heißluftballon über Tschechien, Juni 2014
Heißluftballon über Tschechien © picture alliance / dpa / Jiri Castka
Von Matthias Hanselmann · 19.06.2016
Der älteste Traum der Menschheit wird am 17. Dezember 1903 wahr: Der Amerikaner Orville Wright erhebt sich in die Lüfte – in einem selbstgebastelten Motorflugzeug. Zwölf Sekunden dauert die Premiere. Es ist ein kurzer Flug für Wright, doch ein großer Sprung für die Menschheit. Nur 63 Jahre später werden die ersten Menschen auf dem Mond landen.
Das Abheben, das Fliegen, das Schweben oder die Schwerelosigkeit setzen bei vielen Menschen Adrenalin frei, erzeugen ein Wohlgefühl, das Herbert Grönemeyer einmal in seinem Song "Flugzeuge im Bauch" verewigt hat. Wobei er auf das Verliebtsein anspielt, das ein durchaus ähnliches Gefühl sein kann.
Zahlreiche Songschreiber und Texter in der Geschichte der Popmusik haben dieses Gefühl beschrieben, haben Lieder über das Fliegen veröffentlicht. Sie heißen "Volare", "Big old Jet Airliner", "Fly Robin fly", "Jet", "Wish I could fly", "Come fly with me" oder "Über den Wolken" - das legendäre Lied des begeisterten Hobby-Piloten Reinhard Mey.
Lassen Sie uns eineinhalb Stunden musikalisch abheben im Sonntagmorgen, in unserem Rätselmagazin. Und bedenken Sie: "Die über Ikarus den Kopf geschüttelt haben, sitzen jetzt in der Touristenklasse." (René Steininger, österreichischer Aphoristiker)

Musikalische Histörchen
Viele Jahre waren sie die "heißeste Nummer im Show-Business": Dean Martin und Jerry Lewis brillierten ab 1946 als unzertrennliches Klamauk-Duo auf der Bühne, im Fernsehen und auf der Kinoleinwand; ein märchenhafter Aufstieg ohne Happy-End – denn als sie gerade einen 300 Millionen Dollar schweren Vertrag unterschrieben hatten, wurde am 19. Juni 1956 die Trennung verkündet. Dean Martin hatte ein für alle Mal genug von seiner Rolle als austauschbarer Stichwortgeber – so wurde er jedenfalls von der Öffentlichkeit wahrgenommen. Und da half es sicherlich auch nicht, dass Jerry Lewis ihre Rollenverteilung gerne mal als "der Leierkastenmann und sein Affe beschrieb".
"Die wichtigste Entscheidung meines Lebens war es, mich mit Jerry zusammenzutun", sagte Dean Martin rückblickend, "die zweitwichtigste war es, mich von ihm zu trennen". 20 Jahre wechselte das einstige Traum-Duo in der Folge kein Wort miteinander, doch litt keine der beiden Karrieren ernsthaft unter der Trennung: Während sich Jerry Lewis als Schauspieler und Regisseur etablierte, fand Dean Martin mit Frank Sinatra und Samy Davis jr. neue Bühnenpartner und ging als Mitglied des legendären "Rat Packs" in die Geschichte ein. Aber auch solo klappte es für den "King of Cool" (diesen Titel bekam er von Elvis Presley verliehen) – vor allem mit einem Song, mit dem er 1964 sogar die "Beatles" von der Spitze der Charts verdrängte: mit "Everybody Loves Somebody". Viele Jahre diente dieser Song als Eröffnungsnummer für die "Dean Martin Show", zuvor hatten ihn schon andere Interpreten wie zum Beispiel Frank Sinatra mit überschaubarem Erfolg aufgenommen, und die Titelzeile ist sogar auf der Grabplatte von Dean Martin eingraviert: "Everybody loves somebody sometime".

Rätsel
Im Jahr 1967 erschien ein Song, der eigentlich keiner war, denn es war ein Instrumental. Dieses Instrumental einer ziemlich bekannten Band trägt einen zu unserem Thema ganz wunderbar passenden Titel und ist außerdem eines der wenigen Stücke, die von allen vier Mitgliedern dieser Band geschrieben wurden.
Frage: Wie heißt das Stück und wie heißt die Band?
Antwort: "Flying". Ein Instrumental der Beatles, das 1967 auf "Magical Mystery Tour" erschien. Eines von wenigen Stücken, die von allen vier Beatles geschrieben wurden.

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