"Notwendige Korrektur, aber kein Befreiungsschlag"

10.12.2009
Heinz-Elmar Tenorth, Erziehungswissenschaftler an der Berliner Humboldt-Universität, hat die von der Kultusministerkonferenz ins Auge gefassten Änderungen an den Bachelor- und Masterstudiengängen als "notwendige Korrektur" begrüßt.
Zugleich kritisierte er, dass einige "Rahmendaten offenbar unthematisiert" geblieben seien. Die Studienreform werde zu sehr aus der Perspektive der "öffentlich wirksam vorgetragenen Beschwerden der Studierenden" gesehen. "Man tut so, als (wäre) nur Zeit die einzige Stellschraube – man nimmt aber die soziale Dimension, also die Betreuungsraten, die Arbeitsformen, die Lernmuster, gar nicht entschieden genug gleichzeitig mit in den Blick", bemängelte Tenorth.

Nach Ansicht des Erziehungswissenschaftlers wäre ein ganzes Bündel von Maßnahmen zu einer tatsächlichen Studienreform notwendig. Die Kultusminister sollten die "Hochschulen machen lassen." So müssten Lehrpläne "ausgemistet", Prüfungsmodalitäten verändert, aber auch die Bewilligungspraxis von Studiengängen überarbeitet werden. "Sonst arbeiten die Hochschulen, und dann sagt die Prüfinstanz hinterher: 'Wir genehmigen euch das nicht'", so Tenorth.

Sie können das vollständige Gespräch mit Heinz-Elmar Tenorth mindestens bis zum 10.05.2010 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio