Nordrhein-Westfalen

Zwischen Hitler-Mauer und Buddhismus-Zentrum

Thich Nhat Hanh, buddhistischer Mönch, Schriftsteller und Lyriker
Thich Nhat Hanh © picture-alliance/ dpa / Jogye Temple
Von Axel Denecke · 17.05.2014
Wenn der Gong ruft, versammeln sich die buddhistischen Mönche und ihre Gäste zur Morgenmeditation. So beginnt der Alltag im größten buddhistischen Zentrum in Europa, das im oberbergischen Waldbröl liegt - einer Kleinstadt, die die Nationalsozialisten zur völkischen Großstadt umbauen wollten.
Verwirklicht wurde von diesen Plänen infolge von Krieg und Befreiung nicht alles, Spuren davon sind jedoch bis heute erhalten: So ist die Hochburg der Buddhisten in einem ehemaligen "Kraft-durch-Freude"-Hotel untergebracht, das durch monumentale Macht-Ästhetik auffällt. Es gibt auch die Grundmauer der Adolf-Hitler-Schule, ein gewaltiges Monument am oberen Stadtrand, bekannt als "Hitler-Mauer". Dennoch hat der Gründer des Zentrums Thich Nhat Hanh hier das "Herz Europas" wahrgenommen und praktiziert buddhistische Achtsamkeit.
Wie verändert ein buddhistisches Zentrum die Atmosphäre in der Kleinstadt? Helfen Gebetsfahnen gegen die Zeugnisse eines totalitären Weltbildes? Wie empfinden Waldbröler ihre Geschichte und die Gegenwart buddhistischer Mönche? Und wie ist es, durch eine Eingangshalle mit völkischen Mosaiken zur Meditation zu schreiten?
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