Nobelpreis für Physik

    Drei Japaner für die Erfindung der blauen LED ausgezeichnet

    Eine Leinwand mit Fotos und Namen der drei Preisträger bei der Bekanntgabe in Stockholm.
    Der Nobelpreis für Physik geht an drei Japaner © picture alliance / dpa / Bertil Ericson
    Von Tim Krohn · 07.10.2014
    Ihre Erfindung könnte die ganze Welt erhellen: Die drei Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura erhalten den Nobelpreis für die Erfindung der blauen Licht emittierenden Diode. Das damit erzeugte Licht ist energiesparend und günstig.
    Jeder von uns kennt sie, jeder von nutzt sie jeden Tag und denkt doch fast nie darüber nach. LED-Lampen gehören so selbstverständlich zu unserem Alltag - fast so, als hätte es sie schon immer gegeben. Stimmt aber nicht.
    Beim Physik-Nobelpreis in diesem Jahr dreht sich alles ums Licht. Die drei Japaner Isamu Akasaki, Hiroshi Amano und Shuji Nakamura bekommen den Nobelpreis für ihre Entwicklung einer Diode, die blaues Licht aussenden kann. Die Abkürzung dafür ist uns längst geläufig – es geht um die blaue LED.
    Per Delsing: "Rote und grüne LEDs gibt es schon seit vielen Jahren. Was aber immer fehlte, war die blaue LED. Diese Lampe hier neben hier hat drei LED, eine rote, eine grüne und (dank der Nobelpreisträger) auch eine blaue. Wenn man diese drei Farben vereint, wird das Licht weiß. Das ist etwas, das Isaac Newton schon vor Hunderten von Jahren herausgefunden hat. Dank der blauen LED bekommen wir jetzt ein Licht mit einer sehr hohen Energieeffizienz und einer sehr langen Lebenszeit."
    Die Technologie längst in der Hosentasche
    Per Delsing vom Nobel-Komitee in Stockholm sprach von einer revolutionären Forschung. Rote, grüne und blaue Dioden zusammen erhellen die Welt, als Glühlampe, als Autolicht, als Signalanzeige auf dem Bahnsteig oder auch ganz einfach im Display elektronischer Geräte.
    "Die meisten von uns tragen diese Technologie längst in ihrer Hosentasche. Das Blitzlicht und der Bildschirm moderner Smartphones arbeitet längst mit genau diesen LED."
    Das Nobel-Komitee äußerte heute seine große Hoffnung, dass das weiße LED-Licht der ganzen Menschheit helfen wird. Rund ein Viertel der gesamten weltweiten Elektrizität verwenden die Menschen nur, um sie hell zu machen. Die energiesparenden LEDs seien da ein enormer Fortschritt. Rohstoffe werden geschont, das Licht wird günstiger. LEDs halten rund 100 mal länger als die Lampen des letzten Jahrhunderts.
    Olga Botner: "Sie werden Licht bis in die dunkelsten Teile von Afrika bringen. Das ist wirklich genau das, was sich Alfred Nobel für seinen Preis wünschen würde."
    "Zum größten Nutzen der Menschheit"
    Olga Botner und Per Delsing vom Nobelkomitee sind sich sicher: die Entdeckung der drei Japaner werde tatsächlich, ganz so wie es Alfred Nobel in seinem Testament fomulierte, zum "größten Nutzen der Menschheit" sein.
    Per Delsing: "Es handelt sich um eine echte Erfindung und die wird allen zu Gute kommen. Und es wird bald auch noch andere Verwendungsarten geben. In Zukunft werden wir vielleicht tragbare LED Geräte sehen, die mit ihrem UV-Licht sogar Wasser sterilisieren können."
    Diese Zukunftsmusik wäre ohne die drei Japaner niemals möglich gewesen. Sie haben das fehlende blaue Puzzleteil Anfang der 90er Jahre geliefert. Akasaki und Amano sind Universitätsprofessoren an zwei verschiedenen Hochschulen in Japan. Nakamura lebt in den USA und lehrt an der Universität in Santa Barbara in Kalifornien.
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