Neuer Design-Studiengang in Leipzig

Geflüchtete Künstler starten neu an deutscher Uni

Typographie-Professor Rayan Abdullah, Leiter der "Akademie für transkulturellen Austausch"
Typographie-Professor Rayan Abdullah, Leiter der "Akademie für transkulturellen Austausch" © Deutschlandradio/ Sandra Ketterer
Rayan Abdullah im Gespräch mit Britta Bürger · 11.12.2016
15 Kunststudenten, überwiegend aus dem Irak und Syrien, gehen einen Schritt weiter Richtung Integration: Sie dürfen seit kurzem ihr Studium an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig fortsetzen. Und mussten vorher strenge Auswahltests durchlaufen, wie Akademieleiter Rayan Abdullah betont.
Fast 400 Interessierte gab es zunächst an dem ungewöhnlichen Studienprojekt, sagt Rayan Abdullah, Leiter der neu gegründeten "Akademie für transkulturellen Austausch" der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig. Knapp 30 hätten sich ernsthaft beworben, 15 hätten die Eignungstests bestanden. Sie dürfen seit diesem Wintersemester studieren.
Die Hochschule hat über das Soziale Netzwerk Facebook für sein Projekt geworben. "Wir haben überlegt, welche Instrumente nutzen die Studierenden überhaupt", sagt Abdullah. Am Häufigsten sei das Facebook. Die Nachweise, dass die Bewerber schon in ihren Heimatländern studierten, seien nicht immer einfach zu erbringen gewesen. Teilweise hätten sie Fotos von ihren Arbeiten auf ihren Handys gehabt, teilweise sich später von der Familie schicken lassen. Auch habe er Kontakt zu den Professoren in den Heimatländern aufgenommen. "Ich habe viele dieser Hochschulen vor dem Krieg selbst mal besucht", sagt Abdullah. In Leipzig selbst mussten die Bewerber Eignungstests bestehen, "die kann man eigentlich nur bestehen, wenn man vorher schon Design studiert hat". Denn die Ansprüche an die neuen Studenten sei genauso hoch wie an bisherige.