Neue Alben

Lamb-Sängerin entdeckt die Liebe

Sängerin Lou Rhodes bei einem Konzert ihres Duos Lamb in Warschau.
Sängerin Lou Rhodes bei einem Konzert ihres Duos Lamb in Warschau. © dpa / picture alliance / Jacek Turczy
Von Uwe Wohlmacher · 22.07.2016
Mit melancholischen Folksongs über die Liebe setzt sich Lou Rhodes, bekannt als Sängerin des britischen Trip-Hop-Duos Lamb, auf ihrem Soloalbum "theyesandeye" bewusst von ihrer Hauptband ab. Dabei erinnert sie zuweilen an die irische Folkband Clannad.

Look Park: "Look Park"

Einen neuen Anlauf nimmt der New Yorker Musiker Chris Collingwood unter dem Alias Look Park. Um von seiner Band Fountains Of Wayne ein wenig Abstand zu bekommen, deren Aktivitäten seit einiger Zeit auf Eis liegen, hat er einen Gang runter geschaltet und lässt es mit dem gleichnamigen Album von "Look Park" ein wenig ruhiger angehen.
Waren bei seiner bisherigen Band Power-Pop im 4/4-Takt und kräftige Gitarrenriffs angesagt, glänzt Collingwood nun mit feinen Popsongs, die sich zwischen Folk-Rock und Soft-Pop im Stil der frühen 80er-Jahre bewegen, ohne dabei rückwärts gerichtet zu klingen.
Mit Musikern der Gruppen Winterpills, The Shonolas und The Davenports an seiner Seite und dem bekannten Produzenten Mitchell Froom im Rücken, könnte Collingwood mit Look Park an den Fountains Of Wayne vorbeiziehen. Die waren zwar zweimal für einen Grammy nominiert, verloren aber auch zweimal den Plattenertrag und agierten kommerziell doch ziemlich glücklos.
Mit Look Park hat Collingwood einen neuen Weg gefunden, der musikalisch nicht allzu weit entfernt von seiner Vergangenheit liegt und auch die alten Fans ins Boot holen könnte.

Lou Rhodes: "theyesandeye"

Ganz anders Lou Rhodes. Bislang bekannt als Sängerin des Trip-Hop-Duos Lamb, präsentiert sich die Engländerin auf ihrem vierten Soloalbum als hochtalentierte Acid-Folkinterpretin und setzt sich damit ganz bewusst von ihrer Hauptband ab.
Sparsame akustische Gitarren und Pianoklänge sind auf "theyesandeye" von warmen, halligen Sounds umgeben, die eine leicht sphärische und psychedelische Atmosphäre ergeben.
Darin eingebettet singt Rhodes mit dramatischer Stimme ihre melancholischen Geschichten zu den Themen Liebe, Liebe und noch mal Liebe. Schöne Musik, die mich zuweilen an die irische Folkband Clannad erinnert und das ist durchaus als Lob zu verstehen.

Bear’s Den: "Red Earth & Pouring Rain"

Veränderungen stehen auch bei der Londoner Band Bear’s Den an, die auf ihrem neuen Album "Red Earth & Pouring Rain", anders als auf ihrem Debüt "Islands", diesmal nicht minimalistischen Akustik-Folk anbietet.
Statt weniger, hört man nun mehr Instrumente und einen voluminöseren Sound. Und dass, obwohl aus dem Trio ein Duo geworden ist, das nun zusätzlich mit Synthesizern, E-Drums und elektrischen Gitarren arbeitet, um, nach eigener Aussage, zu einem atmosphärischeren Klangbild zu kommen.
Dennoch haben Bear’s Den die Akustikgitarren und Banjos nicht alle im Schrank gelassen und vermischen alles zu einer Musik, die irgendwo zwischen Fleetwood Max, den Eagles und Prefab Sprout angesiedelt ist.
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