Schon wieder sind weit über drei Millionen Franzosen für einen Film ins Kino gepilgert. Es ist wieder eine Komödie und das Thema - ein Rosenkrieg – interessiert offenbar alle. Papa ist Gynäkologe, Mama Bauingenieurin, drei Kinder, zwischen fünf und 16 Jahre alt.

Das besondere an diesem temporeich und oft sogar mit boshafter Komik geführtem Scheidungskrieg ist dieser als Thema. Kein Haus, kein Auto, keine Aktien, "nur" die Kinder. Um sie geht es, präziser gesagt, gegen sie. Nach 15 Jahren Ehe wollen sich ihre Eltern gepflegt scheiden lassen. So perfekt, wie Florence (Marina Fois) und Vincent (Laurent Lafitte) in allem sind, soll auch die Trennung ablaufen, ohne Streit ums Materielle und die Kinder dürfen entscheiden, bei wem sie künftig leben wollen. Genau das wird zum Problem, weil plötzlich beide ihre Traumjobs angeboten bekommen. Vincent will Erdbebenopfer in Haiti verarzten, Florence lockt eine Riesenbaustelle in Dänemark.

Also will keiner die Kinder haben und so werden die verwöhnten Gören, denen auch gerade das Kindermädchen weggelaufen ist, von beiden Elternteilen systematisch vergrault. Die Klaviatur von Humor, auf der Regiedebütant Martin Bourboulon mit seinen bestens gelaunten Darstellern spielt, ist beachtlich. Vergnügt und mit unverhohlener Schadenfreude darf der Zuschauer dem absurden, oft improvisierten, mit schwarzem Humor gewürzten Geschehen folgen, bis das für eine Komödie obligatorische Happy End steht.