Neu im Kino: "Magic Mike XXL"

Stripper auf der Jagd nach Sex

Geht zur Sache: Szene aus dem Film "Magic Mike XXL"
Geht zur Sache: Szene aus dem Film "Magic Mike XXL" © Warner Bros / Ratpac Dune Entertainment / Claudette Barius
Von Jörg Taszman · 22.07.2015
Der Film "Magic Mike" über männliche Stripper aus dem Jahr 2012 war unterhaltsam, originell und sehenswert. Von der Fortsetzung kann man das nicht behaupten, meint unser Kritiker. Die sei schlicht vulgär und oberflächlich.
In den USA startete der zweite Teil des Films um männliche Stripper am gleichen Tag wie der neue Terminator mit Schwarzenegger. Die Überraschung schien perfekt, als der Film zunächst mit 2,4 Millionen US-Dollar am Starttag mehr Geld einspielte als die weltberühmte Action-Franchise, die nur auf 2,3 Millionen Dollar kam. Schon am Wochenende relativierte sich die Sensation allerdings. Der Film mobilisierte die weiblichen Fans nur einen Tag lang und das Terminatorpublikum triumphierte doch noch.
Diese Anekdote ist symptomatisch für dieses Sequel. "Magic Mike" von Steven Soderbergh aus dem Jahr 2012 war unterhaltsam, originell und sehenswert. Die Geschichten um einen jungen Mann, sein Erwachsenwerden und seine Berufsträume wurden geschickt in einer Stripper Story untergebracht. Neben dem Ex-Stripper Chaning Tatum spielte sich vor allem Matthew McConaughey wieder in die erste Liga Hollywoods. Der Film endete damit, dass Mike (Tatum) aus dem Milieu aussteigt und versucht mit Designermöbeln Karriere zu machen.
Mike kehrt zurück zu seinen Stripper-Kumpeln
In dieser aufgeblasenen XXL Fortsetzung gibt es nur noch eine ganz banale Geschichte. Mike kehrt zurück zu seinen Stripper-Kumpeln, gemeinsam sind sie stark und heizen kreischenden, sexuell ausgehungerten Frauen ein. Das ist dann leider arg bescheiden und wird im Vergleich zum pfiffigen Debüt teilweise auch ziemlich vulgär inszeniert. Erstaunlich bleibt nur, dass der als Kinoregisseur in Frührente gegangene Steven Soderbergh noch als Kameramann und ausführender Produzent mit dabei ist. Sein ehemaliger Regieassistent Gregory Jacobs hat diesmal übernommen und leider einen ziemlich oberflächlichen Film abgeliefert, der hoffentlich allen Beteiligten, die Lust auf einen dritten Teil genommen hat.

Magic Mike XXL
USA 2015; Regie: Gregory Jacobs

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