Neu im Kino: "Jason Bourne"

Muskelpaket ohne Selbstironie

Matt Damon bei der Filmpremiere von "Jason Bourne" in Madrid.
Matt Damon bei der Filmpremiere von "Jason Bourne" in Madrid. © imago/PanoramiC
Von Anke Leweke · 11.08.2016
Jason Bourne, der Agent mit Gedächtnisschwund, recherchiert immer noch seiner eigenen Vergangenheit hinterher, dabei wird er mit aktueller Politik konfrontiert. Doch dank rasanter Montage rauscht der Film am Zuschauer vorbei.
Es geht um die Wirtschaftskrise in Griechenland, um die von Edward Snowdon aufgedeckten und allumfassenden Geheimdienstüberwachungen. Bourne bekommt einen Stick mit Top-Secret Unterlagen von der CIA zugespielt, sie geben Auskunft über seine Herkunft und über ein neues Agentenprogramm.
Man muss sich den Film wie eine Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug mit Tempo 800 vorstellen, man nimmt von der Landschaft bzw. der Handlung nichts mehr wahr. Dieser Film rauscht am Zuschauer vorbei, ist eine langgedehnte Actionsequenz.
Natürlich kann man die rasante Montage bewundern, wie gegenläufige Bewegungen in eine einzige münden. Man kann aber auch sagen, dass kein Bild mehr bleibt, dass die Aktualität nur Kulisse ist, dass es keine Interaktion zwischen den Schauspielern gibt.
Und Bourne selbst? Er wird immer mehr zum Muskelpaket ohne Selbstironie. Zum eiskalten Schläger, der aber dennoch tief in seinem Herzen ein amerikanischer Patriot ist.

Jason Bourne
Regie: Paul Greengrass
Mit: Matt Damon, Tommy Lee Jones, Alicia Vikander
Länge: 124 Minuten

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