Neu im Kino: "Die andere Seite der Hoffnung"

Ein Kinomärchen über den Zusammenhalt

Szene aus "Die andere Seite der Hoffnung" von Aki Kaurismäki: Sherwan Haji (v.l.n.r., Khaled), Nuppu Koivu (Mirja), Janne Hyytiäinen (Nyrhinen), Sakari Kuosmanen (Wikström) und Ilkka Koivula (Calamnius)
Khaled (Sherwan Haji, l.) sitzt mit Wikström (Sakari Kuosmanen, r.) in dessen Restaurant am Tisch. © Sputnik Oy / Malla Hukkane / Pandora Film
Von Anke Leweke · 30.03.2017
Der Filmemacher Aki Kaurismäki zeigt uns eine bessere Welt: Ohne viel Worte bekommt der syrische Asylbewerber Kaled von Wikström einen Job in dessen Restaurant. In "Die andere Seite der Hoffnung" wird der hinterste Winkel Helsinkis zu einem utopischen Ort.
"Das ist eine traurige Geschichte. Was machen wir mit ihm?"
"Auf der Straße hält er vermutlich nicht lange durch, vermute ich!"
"Want to work, Khaled?"
"Yes, very much!"
Ohne viele Worte bekommt hier ein Flüchtling aus Syrien einen Job, eine Bleibe und eine warme Suppe. Fortan arbeitet Khaled in dem gerade neu eröffneten Restaurant von Wikström. Auch in Aki Kaurismäkis neuem Film gibt es so etwas wie eine Utopie, einen Ort, an dem man sich mit jemandem solidarisch erklärt, der noch weniger hat als man selbst.
Doch bevor sich die Wege der beiden Männer kreuzen, ist schon einiges passiert: Wikström hat seine Frau verlassen, sein Hemdengeschäft verkauft und dann im wahrsten Sinne des Wortes alles auf eine Karte gesetzt. Beim Glücksspiel besitzt er das sogenannte Pokerface, räumt ab und kauft sich das Restaurant "Zum goldenen Krug" im hintersten Winkel von Helsinki.

Rassismus und Ehrlichkeit kennengelernt

Gleichzeitig folgt der Film Khaled, der auf einem Kohlefrachter eher zufällig in Helsinki landet. Er beantragt Asyl, lebt dann aber auf der Straße und hofft seine Schwester wiederzufinden, die er auf der Balkanroute verloren hat. In Helsinki lernt er die verschiedenen Formen des Rassismus kennen, begegnet aber auch aufrechten und ehrlichen Menschen.
Man kann diesen Film als melancholisches Kinomärchen bezeichnen, dessen Geschichte Kaurismäki in unserer Gegenwart gefunden hat. Wieder einmal zeigt uns der Finne, dass unsere Welt eine bessere sein könnte, wenn man nur zusammenhält.

Die andere Seite der Hoffnung
Finnland, Deutschland 2017 - Regie: Aki Kaurismäki, Darsteller: Sherwan Haji, Sakari Kuosmanen, Janne Hyytiäinen, Nuppi Koivu - 98 Minuten, ab 6 Jahren

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