Neu im Kino: "Cinderella"

Knallbunter Märchenzauber

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Cinderella, ein Klassiker der Filmgeschichte, den der britische Regisseur Kenneth Brannagh auf die Leinwand bringt. © Disney Ent. via Berlinale / Jonathan Olley
12.03.2015
Pures Kinovergnügen verspricht uns Filmkritikerin Anke Leweke bei dieser Variante des Aschenputtels. Das Disney-Märchen bietet knallige Farben, Kitsch und eine grandiose Cate Blanchett als böse Stiefmutter.
Wie froh ist man, wenn ein Märchen einfach Märchen sein kann. Und das heißt: Ein zeitloser Spiegel menschlicher Sehnsüchte und Abgründe. Kenneth Branaghs Variante der Geschichte vom Aschenputtel, das gegen alle Widerstände und Widrigkeiten zur Frau eines Prinzen und schließlich Königin wird, ist ein Disney-Märchen, das vor allem Lust und Spielfreude verströmt - Lust an knallig bunten Farben, an der hemmungslos kitschigen Überzeichnung, an spielerischen Details.
Gluckenhaft und infam
Erzählt wird die Geschichte des Waisenmädchens Ella, das nach dem Tod von Vater und Mutter mit ihrer Stiefmutter und zwei Stiefschwestern zurückbleibt. Und was wäre "Cinderella" ohne eine überzeugende böse Stiefmutter? Cate Blanchett wirft sich mit Haut und Haaren in die Rolle und findet dabei alle Tonlagen zwischen Bösartigkeit, Infamie und Verzweiflung. Mit gluckenhafter Liebe will sie nur das Beste für ihre beiden verzogenen Töchter Anastasia und Drizella, die ihre ganz eigene Zickigkeit entwickeln.
Freche purzelige Mäuse
Lily James wiederum verleiht der Figur des gemobbten Waisenkindes eine pfefferminzhafte Frische und einen schwungvollen Überlebenswillen. Branaghs Film findet seinen Rhythmus zwischen opulenten Ballszenen, Cate Blanchetts großen Auftritten und Ellas einsamen Momenten mit ihren besten Freunden: Einer kleinen Truppe frecher purzeliger Mäuse, die man allzu gerne in den eigenen Dachboden einquartieren würde.
USA 2015, Regie: Kenneth Branagh, Hauptdarsteller: Lily James, Cate Blanchett, Helena Bonham Carter, 105 Minuten
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