Neu im Kino: "Café Society"

Jazz, Luxus und Liebe in Hollywood

Kirsten Stewart und Woody Allen während der Vorstellung von "Café Society" auf den 69. Filmfestspielen in Cannes
Kirsten Stewart (spielt Vonnie in Café Society) und Woody Allen während der Vorstellung von "Café Society" auf den 69. Filmfestspielen in Cannes © picture alliance / dpa / Hubert Boesl
Von Anke Leweke · 10.11.2016
Woody Allen führt uns mal wieder frische Schauspieler vor Augen: Kirsten Stewart und Jesse Eisenberg begegnen sich als Vonnie und Bobby im Hollywood der 1930er-Jahre. Aus dem Flirt wird mehr, aber es wird nicht gut.
Schon immer hat Woody Allen gerne Filme über das Showbiz gedreht - über unzufriedene Gagscheiber ("Manhattan"), erfolglose Agenten einbeiniger Steptänzerinnen ("Broadway Danny Rose") oder über das Leben eines großen Stars (Leonardo DiCaprio in "Celebrity"). Kein Wunder also, dass er nun in der großen glorreichen Zeit des Filmgeschäfts angelangt ist: Im Hollywood der dreißiger Jahre.

Unglückliche Romanze

Und weil er es schon immer verstand, in seinen Filmen angesagte Nachwuchsschauspieler zu beschäftigen, schickt Allen nun in "Café Society" Kristen Stewart und Jesse Eisenberg unter die Palmen der Hollywood-Boulevards. Eisenberg spielt Bobby, einen Neuankömmling aus New York, der seinen Onkel, einen erfolgreichen Schauspieleragenten (Steve Carell), besucht. Stewart spielt Vonnie, die Sekretärin des Onkels, die dem jungen Besucher die Stadt zeigen soll. Es beginnt ein Flirt, der zur Romanze wird.
Jesse Eisenberg während der Vorstellung von "Café Society" auf den 69. Filmfestspielen von Cannes
Jesse Eisenberg (Bobby)© picture alliance / dpa / Hubert Boesl
Gemeinsam hört man Jazzmusik, besucht Restaurants, flaniert im Sonnenuntergang. Der legendäre Kameramann Vittorio Storaro lässt das Objektiv über luxuriöse Limousinen und entlang pompöser Villen gleiten, während auf Parties die Namen der Stars jener Zeit fallen: Clark Gable, Gloria Swanson, Greta Garbo. Doch Bobby und Vonnie ist kein Glück beschieden, denn Vonnie liebt Bobbys Onkel.

Schönes fürs Auge

Nachdem Bobby nach New York zurückgekehrt ist, wird wieder einmal klar, dass Woody Allen in dieser Stadt auf ganz eigene Weise bei sich ist. Die Welt der New Yorker Clubs, der jüdischen Familiendramen und jüdischen Gangster fühlt sich auf kuntsvolle Weise real an, während Hollywood eine schöne Schimäre bleibt. "Café Society" ist eine virtuos gefilmte und gut gespielte Fingerübung, schön anzuschauen, und letztlich genauso dekorativ wie sein Sujet.
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