Neu im Kino: "Am Ende ein Fest"

Komödie übers Abschiednehmen

Einer Szene des Kinofilms "Am Ende ein Fest"
Einer Szene des Kinofilms "Am Ende ein Fest" © dpa/picture alliance/Neue Visionen Filmverleih/dpa
Von Jörg Taszman · 24.09.2015
Um ihrem todkranken Freund Max den Wunsch nach Sterbehilfe zu erfüllen, baut eine Gruppe israelischer Senioren eine Maschine. Bald strömen Menschen wegen dieser Erfindung aus ganz Jerusalem in das Altersheim. Eine beschwingte Tragikomödie um ein Tabuthema.
Sie sind alle über 70 und leben in einem Seniorenheim in Jerusalem. Einige werden schneller als erwartet mit einer unheilvollen Krankheit konfrontiert. Um einem todkranken Freund zu helfen, versuchen sich die Rentner an humaner Sterbehilfe. Dabei geht auch immer eine Menge schief und zu moralischen Diskussionen über das Für und Wider kommt es natürlich auch. Vor allem in den Dialogen entsteht dabei ein trockener, leichter Humor, der das Drama um das Älterwerden so auflockert.
Ze'ev Revach als Yehezkel in einer Szene des Kinofilms "Am Ende ein Fest".
Ze'ev Revach als Yehezkel in einer Szene des Kinofilms "Am Ende ein Fest".© picture alliance / dpa / Neue Visionen Filmverleih
Wie stark und vielfältig das kleine, aber so feine israelische Kino schon seit Jahren ist, wird auch an dieser beschwingten Tragikomödie deutlich. Die Filmemacher greifen ein hochaktuelles und immer dringenderes Thema der alternden, westlichen Gesellschaften auf und hinterfragen soziale und religiöse Tabus. Und es ist vor allem der "human factor", der es dem Zuschauer so leicht macht, dieser an sich "schweren Kost"zu folgen.
Am Ende ein Fest ist vor allem ein Fest der Schauspielkunst und ein hervorragender Ensemblefilm. Besonders positiv bleibt hervorzuheben, dass sich die beiden Regisseure nicht um das Thema herummogeln, es nicht mit Superlativen oder letzten amourösen Abenteuern aufpeppen wie amerikanische Kommerzfilme á la Das Beste kommt zum Schluss.
Man muss also keine Angst vor diesem Film haben, der nicht gut ausgehen kann, aber ein so berührendes Ende findet, dass Am Ende ein Fest noch lange nach dem Kinobesuch präsent bleibt.

Am Ende ein Fest
Israel 2014
Regie: Sharon Maymon & Tal Granit
Mit: Ze‘ev Revach, Levana Finkelstein, Aliza Rosen, Ilan Dar, Rafi Tabor
93 Minuten

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